




Es ist wieder ziemlich unterhaltsam gewesen, Andrea Trinchieri auf der Pressekonferenz zum EuroLeague-Krimi der Bayern-Basketballer gegen Khimki Moskau (80:77) zu lauschen. Neben dem aufrichtigen Lob an seine Spieler f ür die nächste Willensleistung gab der Italiener beispielsweise auch einen Einblick in das recht komplexe Arbeitsverhältnis mit Paul Zipser. Der gegen Khimki durchaus gut aufgelegte Nationalspieler (32 Minuten, 18 Punkte, 4 Rebounds, 2 Blocks) sei jemand, der ihn „verrückt“ mache und bisweilen nur nicht von null auf hundert bringe, sondern auf „eine Million Fahrenheit“; weil „Pauli“ eigentlich so viel könne. „Ich möchte meine Karriere nicht damit beenden, dass ich ihn umbringe, weil ich ihn eigentlich sehr, sehr mag“, versicherte der FCBB-Coach, „aber ich bin mir sicher, er kann besser spielen.“
Über den irrwitzigen Spielplan der Bayern mit elf Spielen in 27 Dezember-Tagen äußerte sich Trinchieri ebenfalls, und wieder wurde es heiter. Er sagte: „Ich weiß nur, dass wir Sonntag wieder ein Spiel haben. Wenn ich über den Spielplan nachdenken würde, nähme ich mir eine gute Flasche Wein, vielleicht auch zwei, und ihr würdet mich dann wohl eine Woche nicht hier sehen. Also denk‘ ich besser nicht über diesen Plan nach.“
D.J. Seeley ist in München eingetroffen
Die BG Göttingen und den MBC wird Trinchieris Fatalismus wenig scheren, sie hoffen selbstredend auf einen Ausrutscher der Bayern. Die BG erscheint bereits an diesem Sonntagabend (6.12., 20.30 Uhr) im Audi Dome, ehe die Münchner am Montag in ihren MANschaftsbus klettern, weil es am Dienstag (8.12., 19 Uhr) in Weißenfels weiter geht.
Noch entspannter kann nur das Publikum von MagentaSport diese Tortur hinnehmen – wie immer bringt der Kanal auf seinen Plattformen alle Spiele des FCBB live ins gewärmte Wohnzimmer.
Die Göttinger immerhin hatten am Freitagabend ebenfalls einen Einsatz, die BBL-Partie ging 77:89 bei den somit noch unbesiegten Crailsheimern (3:0) verloren. Die Niedersachsen (2:2) haben bereits vier Spiele absolviert, gegen Braunschweig (79:76) und in Chemnitz (103:99) wurde knapp gewonnen. Die Bayern konnten ihre ersten drei BBL-Spiele gewinnen.
Bei der BG steht diese Saison der von den Münchnern ausgeliehene Guard Nelson Weidemann im Kader. Der 21-Jährige aus dem FCBB-Nachwuchsprogramm erhält vom neuen Trainer Roel Moors (davor Bamberg) aktuell rund 14 Minuten Einsatzzeit und kommt dabei auf gut fünf Punkte pro Partie. Gut möglich, dass er auf seine Kumpels Sasha Grant und Matej Rudan (sowie eventuell auch Jason George) trifft, mit denen er in München im ProB- und NBBL-Team zusammenspielte und den deutschen U19-Titel 2019 feierte.
Topscorer der Gäste – die wie die Bayern das Münchner Top Four um den deutschen Pokal erreicht haben (Termin noch offen) – sind der neue Point Guard Luke Nelson (aus Manresa/18 PpS) und Center Tai Odiase (16,8 PpS). Jüngste Nachverpflichtung ist US-Flügelspieler Will Rayman, der aus Estland kam und in Crailsheim acht Punkte erzielte.
Bei den Bayern ist der am Donnerstagabend eingetroffene D.J. Seeley noch keine Option, womöglich aber für den Dienstag. Der Einsatz der gegen Khimki angeschlagen kämpfenden Vladimir Lucic und Nihad Djedovic ist offen.