
Nach einer guten Woche mit ein wenig Freizeit und konzentriertem Teamtraining kehren die Bayern-Basketballer an diesem Donnerstag ins Rampenlicht zurück. Die Aufgabe hat es in sich, denn im russischen Starensemble ZSKA Moskau um Alexey Shved, Will Clyburn und Tornike Shengelia präsentiert sich einer der ewigen Titelkandidaten der EuroLeague im Audi Dome. Seit 2003 hat ZSKA nur einmal nicht das Final Four erreicht (2011), die europäische Krone setzte man sich zuletzt 2019 auf.
Spielbeginn ist am Donnerstag bereits um 19 Uhr, Tickets sind online erhältlich und auch noch kurzfristig an der Abendkasse (Zugangsregel: „2G“).
Die Schlagzeilen am Tag vor dem 25. EuroLeague-Spiel gehörten ZSKA: Die Gäste haben kurz vor Ende der Transferperiode im kanadischen Playmaker Kevin Pangos einen weiteren Topstar verpflichtet, er unterschrieb bis 2024. Der Spielmacher schaffte es – wie FCBB-Forward Vladimir Lucic – in der vergangenen Saison in die Allstar-5 der EuroLeague und führte St. Petersburg erstmals in die Playoffs (13,5 PpS, 6,7 ApS). Im Sommer unterschrieb er in der NBA bei den Cleveland Cavaliers, die den Vertrag mit ihm zu Wochenbeginn auflösten. Ob er in München bereits debütiert, ist eher unwahrscheinlich.

Top-Playmaker Kevin Pangos nachverpflichtet
Die Akquisition Pangos‘ verdeutlicht die Ambitionen des Spitzenclubs, der mit 14:10 Siegen zwar hinter der Spitze rangiert, aber klar auf Playoff-Kurs liegt. Die Bayern (12:12) kommen ihrerseits aus einer nicht einfachen Phase mit zahlreichen Quarantäne-Fällen und Verletzungen. In Ognjen Jaramaz (Fuß), Rekonvaleszent Darrun Hilliard und Paul Zipser dürfte zumindest wieder ein namhaftes Trio fehlen. Gegen seinen Ex-Klub hatte gerade FCBB-Topscorer Hilliard (15,8 PpS) im unglücklich verlorenen Hinspiel (74:77) groß aufgetrumpft mit 28 Punkten – ehe er sich am Knie verletzte.
„Wir spielen gegen eines der besten Teams in der Geschichte unseres Teams“, stellt Cheftrainer Andrea Trinchieri über den Gegner heraus. „ZSKA ist wahrscheinlich das Team neben Real Madrid mit den größten Längenvorteilen. Wir selbst kommen aus einer Pause zurück und versuchen, die nach Covid-Pausen oder Verletzungen zurückgekehrten Spieler wieder zu einem Team zusammenzufügen. Wir haben hart gearbeitet und hoffen, dass wir mit der Hilfe unserer Fans eine tolle Atmosphäre erzeugen können, um einen unglaublichen Abend erleben zu können.“
Clyburn, Final Four-MVP von 2019, führt mit durchschnittlich knapp 15 Punkten pro Spiel die Offense der Gäste an, gefolgt von Shengelia (12,7 PpS), Shved (11,0), Iffe Lundberg (9,1), dem zuletzt formstarken Playmaker Daniel Hackett (Spieltags-MVP 20 und 21), Marius Grigonis (je 8,5) sowie dem deutschen Nationalspieler Johannes Voigtmann (8,4). Und dann ist ja da noch 2,13-Meter-Center Nikola Milutinov (7,7/6,5 RpS), der nach längerer Verletzung zurück ist und beim letzten Sieg (91:72 gegen Berlin) mit 21 Punkten und elf Rebounds wieder wie zu früheren Zeiten dominierte.
„ZSKA ist ein großer Gegner, das wird sehr schwer“, sagt FCBB-Routinier Deshaun Thomas. Es wird wie immer nur über die Defense gehen, vor allem beim Rebound.“