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Nick Weiler-Babb: Aus dem Schatten des MVP

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Es ist eines der zentralen Duelle im Halbfinale gegen die Telekom Baskets Bonn: Wenn am Samstag (20.30 Uhr, MagentaSport & Sport1) die Bayern-Basketballer um den Finaleinzug kämpfen, stehen Nick Weiler-Babb und Parker Jackson-Cartwright wieder im Fokus. Wer setzt sich durch im Duell des Edel-Verteidigers mit dem MVP?

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Das Doppelnamen-Duell

Doppelnamen sind in den USA nicht gerade alltäglich: Da ist es schon bemerkenswert, dass gleich zwei der besten Spieler in der Basketball-Bundesliga den Bindestrich im Namen tragen: Parker Jackson-Cartwright und Nick Weiler-Babb. Im Halbfinale ist es eines der entscheidenden Match-Ups: Schon vor dem Start galt das Aufeinandertreffen zwischen „NWB“ und „PJC“ als eines der Schlüsselduelle der Serie.

Der wertvollste Spieler der Hauptrunde hate im Viertelfinale gegen Hamburg gezeigt, was passieren kann, wenn man ihn nicht kontrolliert: 36 Punkte – nicht in einem Spiel als Ausreißer, sondern als Schnitt über drei Spiele. Einzigartig bislang in der BBL und mehr als sechs Zähler mehr als der bisherige Rekordhalter Chuck Eidson anno 2005 für Gießen in einer Serie erzielen konnte.

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NWB gegen PJC: Weiler-Babb gegen Jackson-Cartwright (Foto: Stickel)

Nick liefert auch offensiv

Doch im Halbfinale bislang? Der Bonner Point Guard steht zehn Minuten weniger auf dem Parkett, trifft nur 9,1 Prozent statt 52,5 Prozent von draußen und leistet sich vier Ballverluste pro Partie – vor allem aber kam er in den beiden Partien nur auf 12,5 Punkte im Schnitt. Auch die Advanced Stats zeigen die gute Arbeit der Bayern auf: So konnte der 1,80-Meter-Mann nur 33 Mal das Pick-and-Roll spielen – bis dato kam er in der Saison auf durchschnittlich 22 Versuche pro Spiel.

Ein Verdienst, das bei den Bayern sowohl auf das Konto von Weiler-Babb als auch von Kapitän Nihad Djedovic geht, die defensiv die Hauptarbeit gegen Jackson-Cartwright verrichten. Beide überragen ihn um 16 Zentimeter und können allein schon so die Kreise des Amerikaners einengen. „Jackson-Cartwright ist ein sehr guter Spieler, sehr kräftig“, sagt FCBB-Coach Andrea Trinchieri: Dem Italiener ist wohl bewusst, dass Bonns Guard jederzeit offensiv heißlaufen und der Serie einen neuen Dreh geben könnte: „Wir müssen unser Verteidigungslevel weiter anheben.“

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Kann der MVP Münchens Guard kontrollieren? (Foto: Wolter)

Auch Weiler-Babb sieht die Defense gegen den MVP als Schlüssel an: „Wir haben einen guten Job gemacht, sein Spiel zu limitieren. Damit müssen wir weitermachen. Jedes Detail zählt dabei“, erklärt der 26-Jährige. Er, den die SZ jüngst als „Terrier“ bezeichnete und der bei der Wahl zum besten Verteidiger auf Rang zwei landete, wird dabei auch im dritten Spiel wieder die Hauptlast tragen.

Doch nicht nur in der Verteidigung, auch im Angriff zeigt sich Weiler-Babb in diesen Playoffs von seiner besten Seite: Nach den Verletzungen von Darrun Hilliard, Zan Mark Sisko und Corey Walden ist er die erste Option als Spielmacher und verbucht in den bisherigen fünf Playoff-Partien 15,6 Punkte, greift sich 5,6 Rebounds, verteilt 3,4 Assists und steigert seinen Offensiv-Output somit merklich gegenüber der Hauptrunde (6,2 PpS, 3,7 RpS), 2,5 ApS).

Somit ist klar: Nicht nur der MVP, sondern mehr noch sein Münchner Schattenmann spielt momentan herausragend. Am Samstagabend dürfte einem weiteren spannenden Duell der beiden nichts entgegenstehen.