




Jetzt wäre es eigentlich an der Zeit, wenigstens mal einen freien Tag einzuschieben und sich dann auf- und neu ausrichten. Aber diese Zeit gewährt der hochtourige Basketballbetrieb auch dem Team von Bayern-Chefcoach Andrea Trinchieri nicht. Vielmehr schließen sich nach zwei empfindlichen Niederlagen am vergangenen Wochenende, darunter das Pokal-Aus in Chemnitz, für die Münchner das dritte und vierte Spiel innerhalb von nur einer Woche an – die dritte von sieben Double Weeks der EuroLeague steht ins Haus; diese aber immerhin im Audi Dome, der binnen 72 Stunden zwei heiße Abende erleben wird: Am Dienstag gastiert Fenerbahce Istanbul zum Rendezvous, am Donnerstag der griechische Champion Panathinaikos Athen (jeweils 20.30 Uhr).
Mit dem Spiel gegen Fenerbahce gilt im Audi Dome für den Zutritt die 2G-Regel (geimpft oder genesen, digitaler Nachweis) – plus eine FFP2-Maskenpflicht, die von der Staatsregierung noch zusätzlich als sinnvolle Schutzmaßnahme für Veranstaltungen verfügt wurde. Diese zusätzliche Verfügung für Veranstaltungen hat die bayrische Staatsregierung mit Gültigkeit ab dem 16. entlassen. Die FFP2- Maskenpflicht gilt ab 16 Jahren. Für Kinder von sechs bis einschließlich 15 Jahren reicht eine medizinische Maske tragen. Kinder unter sechs benötigen keine Maske.
Angesichts der notwendigen Einlasskontrollen wird dringend um rechtzeitige Anreise gebeten.
„Wollen unsere Identität weiterentwickeln“
„Wir befinden uns sicherlich in einer schwierigen Phase. Doch jedes Spiel ist eine gute Möglichkeit, als Gruppe wieder in die Spur zu kommen“, sagte Trainer Trinchieri am Montag. „Wir wissen, dass Fenerbahce eine Mannschaft mit sehr viel Qualität hat und dass wir selbst einige kleinere Probleme zu lösen haben. Aber wir werden uns wieder neu aufstellen und alles dafür tun, in diesem Spiel zu unserer Identität zurückzufinden und sie gut sichtbar zu machen.“
Dienstagabend also Fenerbahce: Nach Mitternacht sind die Bayern am späten Sonntag wieder in München eingetroffen, es blieb Trinchieri nur eine Trainingseinheit am Montag zur Vorbereitung auf die stets intensive Auseinandersetzung mit dem punktgleichen türkischen Powerhouse (je drei Siege nach neun Spielen). Während die Gastgeber offenkundig noch die Auswirkungen ihres komplizierten Saisoneinstiegs mit Verletzungen und Corona-Fällen (es fehlten weiter Radosevic, Sisko und Zipser) spüren, haderte Fener mit knappen Niederlagen (fünf mit sechs Punkten Differenz oder weniger) und zuletzt dann mit der überdeutlichen 43:68-Heimschlappe gegen Mailand. Das letzte Auswärtsspiel bei ZSKA Moskau wurde allerdings 91:82 gewonnen.
In der heimischen BSL ist der EuroLeague-Gewinner von 2017 nach acht Spieltagen (7:1) Tabellenführer. Am Sontag konnte man beim 85:77 gegen Merkezefendi die drei Schlüsselspieler Jan Vesely, Marko Guduric und Nando de Colo schonen.
Center Vesely (12,4 PpS, 6,8 PpS) und der französische Guard de Colo (10,7 PpS, 3,7 ApS) führen das Scoring der Gäste an, gefolgt von einem guten Bekannten: Center Devin Booker (8,4 PpS), von 2016 bis 2019 im Bayern-Jersey und bei zwei Meisterschaften dabei, ist nach der Episode beim aufgelösten Moskauer Chaosprojekt Khimki an den Bosporus weitergezogen.
Namhafte Zugänge Henry und Polonara
Spielmacher an der Seite de Colos ist dessen Landsmann Pierria Henry (6,8 PpS; 3,7 ApS), neben Forward Achille Polonara der Leistungsträger schlechthin vergangene Saison bei Baskonia – auch der Italiener (6,5 PpS) wechselte zu Fener. US-Forward Dyshawn Pierre (6,4 PpS) ist einer der ganz wenigen Spieler, die unter dem neuen Trainer Sasa Djordjevic übernommen wurden.
Der frühere FCBB-Coach (2016 bis März 2018) kommt ohne Danilo Barthel, der Kapitän des Münchner Meisterteams von 2019 ist am Knie verletzt. Nationalspieler Ismet Akpinar, im Bayern-Trikot beim Bubble-Turnier 2020 im Audi Dome und vom Ligakonkurrenten Bahcesehir gewechselt, kommt vorwiegend in der türkischen Liga zum Einsatz.