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Hoch die Hände, FC Bayern-Wochenende!

Während die FCBB-Profis ihre letzten Urlaubstage genießen vor dem Trainingsauftakt am 28. August, beginnt an diesem Wochenende die neue Saison der Fußball-Bundesliga. Auch der Fanclub „Red Bulls Taubenbach“ ist dann wieder on the road, wobei sich bei ihnen ein besonderes Zusammenspiel im Zeichen des FC Bayern etabliert hat: Regelmäßig unterstützen die Taubenbacher die „Roten“ beim Fußball – und inzwischen auch beim Basketball. Eine „51“-Reportage.

Die zwei FC Bayern-Fans recken oben auf der Tribüne die Köpfe – unten auf dem Spielfeld beginnt die heiße Phase der Partie: Ihr Team ist im Angriff, man liegt zurück, knapp, alles noch drin nach gut 60 Minuten. „Auf geht’s Bayern!“, ruft der eine von beiden, er trägt das dunkle Champions League-Trikot von Leroy Sané mit der Nummer 10.

Der Angriff der Münchner wird abgewehrt, schon beginnt der andere FCB-Fan, der an diesem Abend ein rot-weißes Dress von Bastian Schweinsteiger angezogen hat, im Takt zu klatschen: „Defense!“, skandiert Fred und wiederholt diese zwei Silben immerzu: „Defense!“

Fußball-Trikots im BMW Park: kein seltenes Bild in der Heimstätte des FC Bayern Basketball.
Fußball-Trikots im BMW Park: kein seltenes Bild in der Heimstätte des FC Bayern Basketball. Foto: Dominik Gigler

„Basketball ist ein cooler Sport“

Eigentlich müssten sie heute, hier in der Arena am Münchner Westpark, Basketballshirts tragen, sagt Nico, der Mann mit Sanés Nummer 10. Aber dafür hat das Geld noch nicht gelangt, meint er witzelnd – um dann ernster hinzuzufügen, dass das im Grunde keine große Rolle spiele: „FC Bayern ist FC Bayern!“

Wo FCB draufsteht, ist auch FCB drin. Inklusive Herzblut.

Gut eineinhalb Stunden zuvor hatten die 50 Mitglieder des Fanclubs „Red Bulls Taubenbach“ nach ihrer Busfahrt erst einmal ihr Banner entrollt: Gruppenfoto, bevor es reingeht zum EuroLeague-Spiel der Bayern-Basketballer gegen die AS Monaco Basket. Präsident Rudi Grabmeier hat alles im Griff, er verteilt die Karten und kennt auch hier inzwischen alle Laufwege. Seit Anfang des Jahres organisiert der Fanclub alle vier bis sechs Wochen Fahrten zum Basketball.

„Das hat sich bei uns etabliert“, erzählt Grabmeier. „Basketball ist ein cooler Sport, abwechslungsreich, spektakulär, spannend – und wir haben gemerkt, dass er eine super Ergänzung zum Fußball ist. Ich kann das anderen Fanclubs nur von Herzen empfehlen.“

In knapp 24 Stunden werden wieder viele Fanclub-Mitglieder in der Allianz Arena sein, ein Großteil wie immer in der Südkurve. Es ist dann ein Doppelspieltag der ganz besonderen Art: zwei Sportarten – ein Verein. Alles unter einem Wappen.

Basketball statt Skispringen

Anfang Januar 2023 waren die Taubenbacher erstmals zu einem Basketballspiel ihres Klubs angereist. Eigentlich hatten sie für diesen Tag einen Ausflug zur Vierschanzentournee nach Bischofshofen geplant (Skispringer Severin Freund ist eines der rund 2.500 Mitglieder), doch dann disponierten sie um. Die Nachfrage für einen Ausflug zum Basketball war um ein Vielfaches größer, mehr als 150 Anfragen lagen vor – am Ende machten sich 100 von ihnen auf zum Spiel gegen Athen. Seitdem waren sie mehrmals dort – und immer haben sie einen FCBB-Sieg gefeiert. Das Zusammenspiel zwischen Fußball- und Basketballfans klappt offensichtlich: gute Glücksbringer.

Auch an diesem Abend gegen Monaco geben die Fußballfans auf den Rängen alles. Immer wieder springen sie auf, mehrmals purzeln vor lauter Engagement Smartphones aus den Hosentaschen. „Jetzt gehma in Führung“, ruft Rudi Grabmeier, der aktuelle Spielstand habe ihn sowieso genervt. Es stand 60:60 – und diese Zahl kommt dem Fanclub-Vorsitzenden nicht über die Lippen. „Spielt’s schnell weiter“, fordert er und rudert mit den Armen. Unten auf dem Feld geht es hin und her, es ist ein super Spiel, urteilt Grabmeier. „Uns allen hat es hier von Anfang an gefallen. Es ist immer was geboten.“

Die Bayern im EuroLeague-Spiel gegen die AS Monaco.
Die Bayern im EuroLeague-Spiel gegen die AS Monaco. Foto: Steffen Eirich

Liebling Bonga

Manche fahren wegen der Atmosphäre mit, die eine andere als beim Fußball und ebenfalls interessant ist, andere haben sich inzwischen ins Regelwerk eingelesen und reingefuchst, und zuletzt ist auch das Basketballteam in der Nachbarschaft dem Fanclub beigetreten. „Von denen fahren immer viele mit, und bei unserem Sommerfest werden wir künftig Basketball integrieren“, erzählt Grabmeier. Sport und die gemeinsame Leidenschaft verbinden.

In der packenden Schlussphase des Spiels gegen Monaco trifft Isaac Bonga per Freiwurf zum 75:79 aus Münchner Sicht, und die Taubenbacher bejubeln diese Körbe besonders: „Bonga ist unser Mann!“ Der Hintergrund ist, dass ihnen der deutsche Nationalspieler zur Weihnachtsfeier eine Videobotschaft geschickt hatte, um sie auf ihre Besuche einzustimmen. Das Video sei bei allen super angekommen, erzählt Grabmeier, und seitdem haben sie den 23-Jährigen ins Herz geschlossen.

Beim letzten Time-out gegen Monaco steht die Halle komplett, alle klatschen im Takt im Wikinger-Stil, dann geht die Partie ins Finale. Zur Schlusssirene segelt ein Dreier durch die Luft – daneben. „Aber das ist Basketball“, sagt Grabmeier, „da geht bis zur letzten Sekunde noch immer was.“ Der Ausflug, da sind sich alle einig, hat sich wieder gelohnt. Und bevor sie die Halle verlassen, winken sie auch noch Herbert Hainer heran. Der Präsident nimmt sich geduldig Zeit für Gruppen- und Einzelfotos sowie für gemeinsames Fachsimpeln.

Rotes Herz: Rudi Grabmeier und sein Fanclub haben auch im BMW Park Feuer gefangen - vereint im Fußball und im Basketball.
Rotes Herz: Rudi Grabmeier und sein Fanclub haben auch im BMW Park Feuer gefangen - vereint im Fußball und im Basketball. Foto: Dominik Gigler

Hainer ist begeistert

„Dieser Fanclub lebt Fußball wie Basketball“, stellt Hainer fest, „so haben wir uns das beim FC Bayern immer gewünscht: dass wir die Menschen mit unseren beiden Profimannschaften begeistern können.“

Am nächsten Tag startet das Stadionerlebnis mit einer Gulaschsuppe am Busparkplatz vor der Allianz Arena. Es ist genau die richtige Stärkung nach zwei Stunden Fahrt, vor allem für die, die am Abend zuvor schon beim Basketball dabei gewesen sind: Weil ein Fanclub-Mitglied Geburtstag hatte, hatten sie die Heimkehr extra rausgezögert, um Mitternacht noch mitzunehmen und anstoßen zu können.

Um 0:03 Uhr waren sie aus dem Bus gestiegen und jetzt, nach ein paar Stunden Schlaf und der erneuten Tour nach München, sind schon wieder alle heiß auf das nächste Spiel.

Am Montag nach dem roten „Hoch die Hände“-Wochenende ist die Stimme von Rudi Grabmeier am Telefon hörbar mitgenommen. Wo er sich mehr verausgabt hat, beim Basketball oder beim Fußball, vermag er nicht mehr ganz genau zu verifizieren, sagt er lachend, allerdings hat auch die Heimfahrt nach dem Sieg über Dortmund allen noch mal alles abverlangt.

Stärkung: Wirt Jürgen versorgt alle vor der Allianz Arena mit Gulaschsuppe - unterstützt von Ehefrau Gitti (mit Rudi Grabmeier) und seinem Sohn Tim.
Stärkung: Wirt Jürgen versorgt alle vor der Allianz Arena mit Gulaschsuppe - unterstützt von Ehefrau Gitti (mit Rudi Grabmeier) und seinem Sohn Tim. Foto: Dominik Gigler

Eine zweite Leidenschaft

Grabmeier erinnert sich noch genau, wie er vor 30 Jahren im Münchner Olympiastadion in der Südkurve gestanden hat – teilweise auch mal bei einer Kulisse von wenigen Tausend Zuschauern. Viele haben das vergessen oder sind zu jung, sagt er, aber auch im Fußball hat sich der FC Bayern über Jahre zu dem entwickelt, was er heute ist. „Meine Fan-Generation ist da mitgewachsen, und etwas Ähnliches erleben wir doch irgendwie jetzt auch beim Basketball“, sagt er. „Man muss beim Basketball nur mal hingehen, dann packt es einen – und wenn dann auch mal der SAP Garden steht, wird noch einmal eine neue Stufe gezündet. Es ist schön, live dabei zu sein, wenn etwas Neues entsteht.“

Der Fanclub hat eine zweite Leidenschaft aufgebaut, die den Fußball wunderbar ergänzt. „Wir sind hier eine Art Pioniere, weil wir als Fanclub beide Sportarten feiern“, sagt er. „Ich hoffe und glaube, dass auch andere Fanclubs herausfinden, wie schön das ist.“

Basketball sei etwas anderes als Fußball – aber das mache ja auch genau den Reiz aus.

 

Die Reportage stammt aus „51“, dem monatlichen Vereinsmagazin des FC Bayern.

KONTAKT für FCB-Fanclubs und Gruppen: lena.schaefer@fcbayern.com

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