
Die Bayern schuften im BMW Park, während das Nationalteam bei der WM in Asien seinen Medaillentraum lebt. Mit dabei sind ANDREAS OBST, ISAAC BONGA und NIELS GIFFEY, zu den FCBB-Boys halten wir während des Turniers Kontakt – ihre Eindrücke schildern sie regelmäßig in unserer WM-Kolumne.
Vor dem letzten Vorrunden-Spiel am Dienstag gegen Finnland: Izzy Bonga.
„Servus München,
hier in Okinawa ist es gerade 1 Uhr, ich komme erst jetzt ins Zimmer. Denn nach dem Australien-Spiel sind wir alle noch in einem Restaurant essen gewesen, Sushi und solche Sachen, Franz hatte ja Geburtstag. Danach haben wir unten in noch alle zusammen das Frankreich-Spiel geschaut.
Zuhause bin ich ein absoluter Frühzubettgeher. Um elf, spätestens halbzwölf schlafe ich. Hier ist früh schlafen schwierig, vor zwei, halbdrei klappte es bisher nicht. Da ist einfach zu viel Adrenalin.
Dass ich gegen Australien für Franz in der Starting Five stand, hat mich allerdings nicht schlaflos gemacht. Nur kurz vor dem Spiel bin ich meistens etwas nervös. Doch schon bei der Nationalhymne geht mir nichts mehr groß durch den Kopf, nie. Ich singe dann einfach nur.
Ich wusste schon am Tag vorher vom Training, dass ich diesmal starten würde. Dass ich dann gleich gut reingekommen bin, war cool. Aber es macht auch keinen großen Unterschied bei uns: Wir haben wirklich alle diese Next-man-Mentalität. Das heißt, es ist im Grunde egal, wer auf dem Feld steht.
Früher hast du die Griechen, die Spanier gesehen, wie lang sie als Team zusammenspielten. Das war immer beeindruckend. Jetzt gilt das auch für uns, denn wir kennen uns schon länger und sind richtig cool connected. Letztes Jahr habe ich die EM wegen meiner Fußverletzung zu Beginn der Vorbereitung verpasst. Da habe ich während der Spiele dann schon richtig gelitten.
Jetzt genieße ich es einfach nur. Es fühlt sich an, wie ein Ausflug mit einer Jugendgruppe.
Viele Grüße an München,
Euer Izzy“