
Sehr geehrte Frau H.,
(Name dem Verfasser bekannt),
ich wende mich heute mit einem besten Gruß aus Riga, Lettland, an Sie. Um Sie noch einmal aufrichtig um Verzeihung zu bitten und zugleich meine Freude zum Ausdruck zu bringen, dass wir uns demnächst ganz sicher mal persönlich kennenlernen.
Sie haben mich ja freundlicherweise kürzlich ziemlich direkt via Instagram angeschrieben, was mir einerseits einen großen Schrecken eingejagt, mir andererseits aber eine Menge Geld gespart hat. Und wie ich an dieser Stelle schon einmal offenbarte: Ich bin jung und brauche das Geld.
Doch zurück zu Ihnen, liebe Frau H. Sie als Mitbewohnerin waren also so freundlich, mich darauf hinzuweisen, dass mein sehr schöner BMW in unserer Tiefgarage nicht schön geparkt war. Dass er genaugenommen ausgerechnet auf Ihrer Stellfläche abgestellt war. Was natürlich ein Desaster darstellte angesichts der Parkplatznot bei uns im sonst so schönen Schwabing.
Ich versichere Ihnen hiermit noch einmal, dass es sich um ein pures Versehen jener Person handelte, die den Wagen für mich in der Garage abgestellt hatte, als ich mich bereits auf dem Weg zu einer Dienstreise befand. Ehrenwort: Mir persönlich würde das nie passieren. Ich schätze Ordnung sehr und habe beispielsweise noch vor meiner Abreise die Wohnung gereinigt und aufgeräumt. Damit es schön ist, wenn ich wieder ankomme.
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Ihre Nachricht hat mich aber natürlich grundsätzlich beunruhigt: Ist das Bügeleisen wirklich ausgesteckt? Ist die Balkontür geschlossen? Nun, es waren letztlich im regnerischen München nur alle Fenster geöffnet, wie mir meine Freundin berichtete, die netterweise noch einmal nach dem Rechten sah.
Liebe Frau H., es ist noch nicht ganz klar, wann ich von meiner Dienstreise zurückkehre. Wir haben hier in Lettland noch etwas zu erledigen. Aber wenn ich zurück bin, werde ich mal bei Ihnen klingeln und mich noch einmal persönlich bedanken, dass Sie das Abschleppunternehmen so standhaft vertröstet haben.
Mit freundlichen Grüßen aus Riga,
Ihr Nachbar

Justus „Juice“ Hollatz, 24, ist Playmaker des FC Bayern Basketball. Während die Kollegen in München für die neue Saison schuften, macht er mit Freunden Sightseeing und Quatsch in Finnland und Lettland.