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FCBB triumphiert in Oldenburg & feiert vierten Pokalsieg

Die Kabine stand nicht unter Wasser, sie wurde vielmehr geflutet von kühlen Paulaner-Fontänen, die vor allem Cheftrainer Andrea Trinchieri überzogen: Ausgelassen haben die Bayern-Basketballer den Gewinn des deutschen Pokals gefeiert, 90:78 (43:35) gewannen die Münchner das Finale vor 6.200 Zuschauern gegen Gastgeber Oldenburg und zeigten dabei eine souveräne Vorstellung mit einer 57-prozentigen Quote aus dem Feld. Im Halbfinale am Samstag hatten sie Titelverteidiger Berlin (83:77) entthront, es ist der vierte Pokal-Triumph für die Bayern nach 1968, 2018 und 2021.

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„Auch zu Ehren von Rubit gespielt“

Zum MVP des Finalturniers wurde Nick Weiler-Babb gekürt, der in beiden Partien 14 Punkte erzielt hatte. Beste Scorer im Finale waren Rückkehrer Vladimir Lucic und Corey Walden mit je 18 Punkten. Vermisst wurde nur Augustine Rubit, der EuroLeague-MVP des Monats Januar hatte sich im Halbfinale schwer am Fuß verletzt und war am Morgen nach München zurückgereist.     

EWE Baskets Oldenburg - FC Bayern München Basketball 78:90 (35:43)

FCBB:

Corey Walden (18 Punkte/4 Assists), Vladimir Lucic (18), Nick Weiler-Babb (14), Freddie Gillespie (9/9 Rebounds), Niklas Wimberg (8), Othello Hunter (6), Isaac Bonga (5), Andreas Obst (5), Cassius Winston (4), Niels Giffey (3), D.J. Seeley und Paul Zipser.

Topscorer Oldenburg:

Dewayne Russell (28 Punkte)

Schiedsrichter

Anne Panther, Robert Lottermoser, Christof Madinger

Zuschauer

6.200

Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 63 % (FCBB) // 46 % (Oldenburg); Dreier-Quote: 50 % // 39 %; Freiwurf-Quote: 72 % // 74 %; Rebounds: 29 // 35; Assists: 15 // 14; Ballverluste: 15 // 14

Die Stimmen:

Andrea Trinchieri: „Ich bin nach Oldenburg gekommen mit dem Gefühl, dass sich mein Team zeigen muss. Jetzt habe ich gemischte Gefühle. Ich bin glücklich für meine Spieler und darüber, dass wir gewonnen haben. Aber ich kann die Schmerzen über den Verlust von Augustine Rubit nicht beiseiteschieben. Es ist eine sehr schlimme Verletzung, die die Saison für ihn beendet. Er ist heute mit uns hier und wir haben heute auch ihm zu Ehren gespielt.

Wir brauchten diesen Titel, denn wir haben eine harte Phase hinter uns. (…) Es war ein unglaubliches Wochenende. Wir haben zwei großartige Spiele gespielt, die wir von Beginn an kontrolliert haben. Jetzt gehen wir mit der Trophäe. Wir stehen eng zusammen und haben tiefe Bindungen geschaffen. Deshalb haben wir heute auch Rubit so stark vermisst. Er hat großartig für uns gespielt, war der beste Scorer für uns in der EuroLeague und MVP des Monats. Aber das wird nicht genug sein, um uns aufzuhalten.

Eines darf man nicht vergessen. Wenn ich das Team kritisiere, kritisiere ich mich auch selbst. Wir müssen jedes Spiel nutzen, um etwas aufzubauen. Dabei muss man auch hart sein. Nur dann kannst du zurückschlagen. Ich kritisiere also nicht einen Spieler oder ein Team, einfach nur um Kritik üben zu können.

Wir haben bisher nicht einmal mit dem kompletten Team trainiert, deswegen sollten wir jetzt sehr happy sein. Denn Oldenburg ist sehr gut gecoacht, sie spielen mit System und hier mit diesen Fans ist es immer schwer. Oldenburg hat gekämpft und versucht, zurückzukommen. Aber wir hatten immer eine Antwort. Ich bin stolz auf meine Spieler.“

Nick Weiler-Babb: „Nach so vielen Hoch- und Tiefphasen hierher zu kommen und so zu spielen, wie wir es getan haben, fühlt sich sehr gut an. Es ist schön, sich nach einigen Niederlagen jetzt zu belohnen. Der MVP-Titel bedeutet viel für mich, weil ich hart gearbeitet habe. Dabei muss ich mich aber bei meinen Mitspielern bedanken. Ohne sie wäre ich nicht hier; ich kann das nicht alleine machen. Wir haben gesehen, dass sich unsere Arbeit langsam auszahlt und wir nach ein paar Schwierigkeiten auch wieder gewinnen können. Wir sind ein sehr gutes und talentiertes Team. Darauf müssen wir aufbauen. Unser Ziel ist es natürlich, auch die deutsche Meisterschaft anzugreifen, aber da liegt noch ein langer Weg vor uns.“

Andreas Obst: „Es ist eine Saison mit Höhen und Tiefen. Wir haben gegen Hamburg eine schlechte Leistung gezeigt und gewusst: So können wir nicht ins Wochenende gehen. Das war ein kleiner Weckruf für uns alle und hat klar gemacht, dass wir als Mannschaft reingehen müssen. Das haben wir gezeigt. Der Titel nimmt jetzt ein wenig Druck von den Schultern. Wir haben aber noch einiges vor uns. Die nächsten Tage werden wir den Sieg aber sicher genießen.

Und jetzt: Wo ist Bier? Und bitte nicht schon wieder Pizza!“

Herbert Hainer, Präsident FC Bayern: „Es fühlt sich super an. Wir haben ein tolles Wochenende gehabt. Die Mannschaft ist sowohl gestern gegen Alba als auch heute gegen Oldenburg toll aufgetreten. Ich glaube, es gibt keine zwei Meinungen, dass wir verdienter Pokalsieger geworden sind. Man muss auch sehen, dass wir in der Saison viele Verletzungen hatten. Vlado Lucic ist erst zum Wochenende zurückgekommen, Andi Obst war sechs Wochen weg. Elias Harris hat gefehlt und gestern auch noch Augustine Rubit.

Ich glaube, wenn der Trainer kritisiert, macht er das, um die Jungs wieder zu motivieren. Das ist ihm unglaublich gut gelungen. Wir haben am Dienstag gegen Hamburg noch verloren und jetzt zwei solche Spiele abgeliefert. Bei Bayern ist man immer unter Druck. Wir wollen Titel gewinnen. Das war jetzt der Erste, einer steht noch aus. Dieser Druck setzt aber auch positive Energie frei.“

Pedro Calles, Coach Oldenburg: „Es ist natürlich kein schönes Gefühl, aber im Profisport ist es eben so: Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Ich bin stolz auf meine Spieler, die heute gut gespielt haben. Aber wir waren eben nicht gut genug, um Bayern München zu schlagen. Also wissen wir, was wir jetzt zu tun haben. Der Unterschied zwischen gestern und heute war die Klasse des Gegners. Bayern hat jeden Fehler bestraft, den wir gemacht haben. Zudem haben sie heute ihre Dreier sehr gut getroffen. Wir dagegen haben unseren Rhythmus nicht gleich gefunden. Ich weiß nicht, ob die Spieler nervös waren.“

Der MVP des TOP FOUR hätte in dieser Szene beinahe für ein Jahreshighlight sorgen können: Nick Weiler-Babb beim Dunkversuch.

Der MVP des TOP FOUR hätte in dieser Szene beinahe für ein Jahreshighlight sorgen können: Nick Weiler-Babb beim Dunkversuch. (c) Duda

Das Spiel:

Im Pokalfinale rückte Niklas Wimberg für den verletzen Augustine Rubit in die Starting Five, die Cassius Winston, Andreas Obst, Isaac Bonga und Freddie Gillespie komplettierten. Den Bayern gelang ein nahezu perfekter Start. Die ersten fünf Angriffe führten zu Punkten und einer schnellen Auszeit Pedro Calles – 11:2 aus Sicht des FCBB nach zwei Minuten. Aber auch die Verteidigung stimmte. Wimberg ließ Juiston auflaufen, Weiler-Babb schickte Giffey nach einem Steal auf die Reise. Nur Oldenburgs Topstar Dewayne Russell gelang es in den ersten neun Minuten, überhaupt auf das Scoreboard zu kommen. Die ersten elf Zähler der Donnervögel gingen auf sein Konto. Währenddessen bestimmten die Berlin-Bezwinger das Geschehen, trafen vier von fünf Dreiern und entschieden, trotz Buzzer-Beater von Alen Pjanic, das erste Viertel klar für sich (24:16).

Präsident Hainer sieht aufdrehenden Walden  

Das zweite Viertel begann sehr hektisch. Doch keine Mannschaft vermochte die entstehende Unordnung für sich zu nutzen. Nach zahlreichen Ballverlusten stand es im zweiten Abschnitt 4:4 – Auszeit Trinchieri (28:20/14.). Weiler-Babb wollte die wilde Phase mit einem Dunk der Saison beenden, scheiterte jedoch knapp am Ring. Bonga sammelte den Fehlversuch auf und setzte Walden an der Dreierlinie in Szene. Trotz Gillespies wachsamen Augen unter dem Korb, kamen die Gastgeber plötzlich dreimal in Serie durch und sammelten noch dazu jeweils einen Bonusfreiwurf (37:29). Erst ein Tip in den eigenen Korb bremste den Oldenburger-Lauf. Ein gefühlvoller Korbleger von Walden beruhigte die gelbe Wand in der EWE-Arena und sicherte die Acht-Punkte-Führung zur Pause – 43:35.

Neben Corey Walden avancierte der Rückkehrer und Leitwolf Vladimir Lucic zum FCBB-Topscorer im BBL-Pokalfinale.

Neben Corey Walden avancierte der Rückkehrer und Leitwolf Vladimir Lucic zum FCBB-Topscorer im BBL-Pokalfinale. (c) Stickel

Leitwolf Lucic führt sein Team

In der zweiten Halbzeit kamen die Gäste hochkonzentriert aus der Kabine. Wimberg, Obst und Walden veredelten die gut herausgespielten Würfe während auf der anderen Seite wieder nur Russell für die Punkte sorgte. Ein 12:3-Lauf war die logische Folge (55:40/23.). Doch wie schon in der ersten Hälfte hielten einige leichtsinnige Ballverluste das Team von Pedro Calles im Spiel. Trey Drechsel brachte nun die nötige Energie, um die Hoffnung auf den zweiten Pokaltitel am Leben zu halten. Trinchieri versuchte unterdessen, Winston nach seinem vierten Ballverlust zur notwendigen Ruhe zu mahnen. Der Guard reagierte mit einem unnachahmlichen Zug zum Korb. Doch am Ende war es Walden, der das dritte Viertel an sich riss und die zweistellige Führung wiederherstellte (65:54).

Dreier von Obst zur Entscheidung

Im Schlussabschnitt wies der zurückgekehrte Leader Lucic die Richtung zum Pokalgewinn. Nach kurzem Zögern drückte er den Dreier gegen die langen Arme von Leissner ab und traf. Wenig später legte er drei Freiwürfe nach. Auf der anderen Seite waren nun schnelle Abschlüsse gefragt. Doch die Bayern-Defense ließ weiterhin wenig zu. Ein Dreier mit Brett von Weiler-Babb ließ Calles kopfschüttelnd zurück (76:57/33.). Drechsel und Russell schoben die Offensive noch einmal an. Doch die Münchner hatten, wie schon während der gesamten Partie, eine passende Antwort im Gepäck. Lucic und Walden waren in dieser Phase die Garanten für die Punkte. Die Zeit lief unerbittlich gegen die Hausherren, die zwei Minuten vor dem Ende nochmal auf zehn Zähler verkürzten – 86:76. Doch die Münchner blieben cool, fanden Obst für drei und holten sich souverän den BBL-Pokal (90:78).

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