





Die Basketballer des FC Bayern München haben das erste Finalspiel der Best-of-five-Serie gegen den Dauerrivalen aus Berlin nach einem dramatischen Finish 74:70 (36:37) gewonnen und liegen damit im Kampf um die Meisterschaft 1:0 in Führung. Im ausverkauften Audi Dome sahen 6.500 Zuschauer eine an Spannung kaum zu überbietende Partie der beiden besten deutschen Teams, in der Alba viel sicherer ins Spiel fand, früh mit elf Zählern führte und den kampfstarken Bayern dann bis in die Crunchtime hinein einen packenden Fight auf Augenhöhe lieferte. In der packenden Schlussphase setzten sich die Münchner über ihre starke Verteidigung und dank der Sicherheit von der Freiwurflinie durch. Nihad Djedovic war mit 18 Punkten der erfolgreichste Werfer der Bayern.
Das zweite Aufeinandertreffen der Final-Kontrahenten folgt am kommenden Mittwoch in Berlin (20.30 Uhr/Public Viewing im Münchner CinemaxX am Isartor), bevor am Sonntag (23. Juni/18 Uhr) im Audi Dome die dritte Partie der Serie auf dem Programm steht.
Die Punkteverteilung nach Vierteln: 18:22, 18:15, 14:14, 24:19.
FCBB: Nihad Djedovic (18 Punkte/6 Assists), Danilo Barthel (14), Petteri Koponen (11/3 Dreier), Derrick Williams (8), Leon Radosevic (6), Devin Booker (5), Nemanja Dangubic (4), Vladimir Lucic (4), Stefan Jovic (4), Maodo Lo (5 Reb), Alex King und Robin Amaize.
Die Stimmen zum Spiel:
Dejan Radonjic, Cheftrainer FCBB: „Es war ein schweres und interessantes Spiel. Wir sind sehr schlecht gestartet, hatten viele Ballverluste. Die zweite Halbzeit war dann sehr eng umkämpft. Siva drehte am Anfang des letzten Viertels auf und traf einige schwere Würfe, doch am Ende konnten wir das Spiel gerade noch so für uns entscheiden. Jetzt konzentrieren wir uns auf das zweite Spiel. Danke an die Spieler und Fans, die Unterstützung heute war großartig. In den Playoffs ist geht es vor allem darum, zu gewinnen. Morgen werden wir besprechen, was wir besser machen können. Aber wichtig war heute nur der Sieg.“
Alejandro Garcia Reneses, Chefcoach Alba: „Ich denke es war ein Spiel, das von vielen unterschiedlichen Faktoren abhing. Wir haben versucht, möglichst wenig Fehler zu machen. Denn wir wussten, nur dann ist es uns möglich, eine Chance auf den Sieg zu haben. Und wir hätten sicherlich gewinnen können. Aber Bayern war in den letzten Minuten besser und hat daher gewonnen. Wir werden jetzt am Mittwoch alles versuchen, das zweite Spiel zu gewinnen. Man braucht jetzt nicht über das fünfte Foul von Siva reden; über einzelne Aktionen und Fehler von Spielern jetzt zu reden, bringt nichts. Manchmal sind wir in der Offense stark, manchmal in der Defense. Wir müssen eben unser Niveau konstant hochhalten, wenn wir diese Serie gewinnen wollen.“
1. Viertel
FCBB-Coach Dejan Radonjic startete mit Maodo Lo, Nihad Djedovic, Vladimir Lucic, Danilo Barthel und Devin Booker in das mit großer Spannung erwartete Finale um die Deutsche Meisterschaft. Die Gäste aus der Hauptstadt erwischten mit einem 7:0-Lauf den besseren Start und zwangen Coach Radonjic nach nicht einmal zwei Minuten zur ersten Auszeit. Die sichtlich irritierten Münchner benötigten geschlagene dreieinhalb Minuten für den ersten Treffer - Nihad Djedovic erledigte das per Korbleger (2:11/4. Spielminute). Über gelungene Aktionen in der Verteidigung gewannen Bayern an Sicherheit und verkürzten schnell abschließend auf 9:15 (7.). Die Fehlerquote der Bayern war mit sieben Ballverlusten im Auftaktviertel zu hoch, gleichzeitig war die Wurfausbeute ausgesprochen mager - Nihad Djedovic verhinderte mit fünf Punkten in Folge Schlimmeres, den Vogel schoss aber Petteri Koponen mit dem Buzzerbeater von jenseits der Drei-Punkte-Linie ab. München lag nach zehn Minuten 18:22 zurück.
2. Viertel
Erneut lief viel Zeit von der Uhr, bis die Bayern trafen: Petteri Koponen stürmte nach 140 Sekunden energisch zum Korb und scorte per Korbleger zum 20:24 (13.). Beide Teams spielten jetzt mit offenem Visier und kämpften hingebungsvoll um jeden Ball, der Meister rückte dem Herausforderer Punkt um Punkt auf den Pelz (25:26/15.). Der Führungswechsel sollte aber noch nicht gelingen, da sich die Bayern plötzlich wieder Fehler erlaubten, die von den Albatrossen postwendend ausgenutzt wurden (25:30/17.). FCBB-Kapitän Danilo Barthel bewies Ruhe und Übersicht und traf zum 29:32 (18.). Die letzten 72 Sekunden der ersten Halbzeit gehörten den Bayern, die den Schalter umlegten und mit einem fulminanten 7:2-Lauf kurzzeitig die erste Führung des Spiels innehatten (36:35) und nach 20 Minuten bis auf einen Punkt an die Berliner heranrückten - 36:37.
3. Viertel
Die erste Aktion der Münchner nach dem Seitenwechsel bescherte die Führung - Leon Radosevic wurde von Vladimir Lucic fein bedient und hatte keine Mühe, den Ball im Berliner Korb unterzubringen (38:37/21.). Beide Finalisten beharkten sich mit der größtmöglichen Intensität, entsprechend dürftig war die Punkte-Ausbeute (40:39/24.). Danilo Barthel verzückte die Fans mit einer kontrollierten Aktion zum 42:39, Berlins Luke Sikma antwortete mit einem Dreier und glich zum 42:42 aus (34.). Die Aggressivität in der Verteidigung war Gift für den Spielfluss, da sich die Fouls häuften, Petteri Koponen ließ sich aber nicht foulen und versenkte den Dreier zur 47:44-Führung (27.). Wie aus dem Nichts drehten auf einmal die Gelben auf, Albas Rokas Giedraitis schockte die Fans im Audi Dome mit zwei Dreiern in Folge und zwang die Bayern zur Auszeit (47:51 (28.). FCBB-Distanzspezialist Koponen schaltete sich ein und verkürzte auf 50:51, dies war gleichzeitig der Spielstand nach drei Vierteln.
4. Viertel
Berlins Peyton Siva drehte auf, war nicht zu stoppen und erzielte binnen drei Minuten elf Punkte - Auszeit Bayern (56:62/34.). Die Fans standen und trieben ihre Roten nach vorne, mussten aber staunend mit ansehen, wie die Bayern nur mit allergrößter Mühe immerhin zu verhindern wussten, dass sich Alba weiter absetzte (60:66/36.). Derrick Williams setzte mit einem Drei-Punkt-Spiel ein wichtiges Zeichen (63:66/37.). Vladimir Lucic war wie so oft da, wenn er dringend gebraucht wurde, und selten wurde er so extrem gebraucht: Sein Dreier 128 Sekunden vor dem Ende saß (66:68/38.). Djedovic wählte ein probates und cleveres Mittel, indem er die Zone attackierte und gefoult wurde, die zwei fälligen Freiwürfe verwandelte er – wie später auch noch Barthel seine – nervenstark zur Führung (69:68/39.). Berlins Johannes Thiemann wühlte sich durch und war erfolgreich (69:70/39.) – doch im nächsten Angriff stieg plötzlich Derrick Williams hoch und hämmerte den Ball mit der linken Hand und sagenhafter Wucht in den Korb (71:70/noch 45 Sekunden). Die Verteidigung war dann entscheidend erfolgreich und provozierte unter anderem Sivas Offensivfoul, sein fünfte, sowie einen finalen Turnover. Das erste Finalspiel war gewonnen.
Die nächsten Spiele:
- Finale 2: Mittwoch, 19. Juni, 20.30 Uhr
- Finale 3: Sonntag, 23. Juni, 18 Uhr (Audi Dome)
- Finale 4*: Dienstag, 25. Juni, 20.30 Uhr
- Finale 5*: Freitag, 28. Juni, 20.30 Uhr (Audi Dome)
*falls nötig
Foto-Credit: Stickel und Rauchensteiner