Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
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Die Bayern distanzieren Verfolger Göttingen klar

Die Party geht weiter: Die Bayern-Basketballer haben nur 40 Stunden nach dem EuroLeague-Erfolg gegen Bologna (89:81) auch den BBL-Vierten Göttingen mit 105:74 (51:39) klar in Schach und damit einen Verfolger auf Distanz gehalten. Beim 13. Saisonsieg war der Audi Dome nach dem ausverkauften MMB-Event am Freitag mit gut 6.100 Fans erneut nahezu vollbesetzt.

Die prächtig gelaunte Halle sah eine konzentrierte Vorstellung des Trinchieri-Teams, dem bisher besten Dreier-Team der Liga wurden nur neun Ferntreffer gestattet.

Topscorer Winston

51 Punkte zur Halbzeit bei 80 Prozent Zweiern waren bereits eine gute Ausbeute. Ein klares Plus bei den Rebounds ließ ab dem 57:41 (22.) früh keine Zweifel aufkommen. Den ersten dreistelligen Score sicherte Niklas Wimberg zum 100:71 (39.), sechs Spieler trafen zweistellig (top: Winston/16) – gemeinsam kam man auf 25 Assists.

Neben dem angeschlagenen bzw. verletzten Trio Lucic, Obst und Harris pausierten auch Hunter und Weiler-Babb (im Kader) angesichts des dichten Programms mit Valencia (Di.), Barcelona (Do.) und Bonn (So., 20.30 Uhr/Audi Dome).

Tickets gegen Bonn

FC Bayern München Basketball - BG Göttingen 105:74 (51:39)

FCBB:

Cassius Winston (16 Punkte), Corey Walden (14), D.J. Seeley (13/4 Dreier), Ognjen Jaramaz (12), Isaac Bonga (11), Augustine Rubit (10/5 Rebounds), Niels Giffey (9), Niklas Wimberg (9/5 Assists), Freddie Gillespie (9/11 Rebounds), Paul Zipser (2/5 Rebounds), Nick Weiler-Babb (n.e.).

Topscorer Göttingen:

Rayshaun Hammonds (16 Punkte)

Schiedsrichter

Robert Lottermoser, Nicholas Brendel, Andreas Bohn

Zuschauer

6.137

Die Punkteverteilung nach Vierteln (Sicht des FCBB): 23:22, 28:17, 26:19, 28:16.

Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 77 % (FCBB) // 47 % (Göttingen); Dreier-Quote: 40 % // 33 %; Freiwurf-Quote: 88 % // 78 %; Rebounds: // Assists: 25 // 13; Ballverluste: 12 // 13

Niklas Wimberg machte eine starke Partie
Niklas Wimberg machte eine starke Partie (Foto: Stickel)

Die Stimmen:

Andrea Trinchieri: „Wir haben genau richtig gespielt, mit guter Einstellung und Lehren aus Fehlern der Vergangenheit. Wir haben die Minuten aufgeteilt, in Offense und Defense das Spiel kontrolliert. Im Angriff hatten wir eine sehr gute Effektivität. (…) Jeder der zehn eingesetzten Spieler hat mindestens einen Assist gemacht und gepunktet, das war alles sehr solide. Wir haben gut gereboundet. Sie waren das beste Team der BBL bei den Dreiern, bis auf ein paar individuelle Fehler haben wir da einen guten Job gemacht.

Ich bin besonders froh wegen zwei Spielern. Zum einen Izzy Bonga: Wir haben gestern gesprochen, als Basketballer ist er ja immer noch ein Kind. Er zeigt seine Emotionen nicht, aber er will unbedingt besser spielen. Er hatte einen harten Monat, aber das war zu erwarten, weil er erstmals auf so einem hohen Level so viele Spiele hat. (…) Außerdem freue ich mich über Niklas Wimberg, der weiß, wie man Basketball spielt, aber manchmal zu freundlich ist. Er wollte ausgewechselt werden, da er müde war - ,auf keinen Fall!‘, habe ich gesagt. Und dann hat er zwei Assists gespielt, zwei Blocks und einen Dreier. (…)

Wir haben am Freitag spät gespielt, danach war noch Konzert, es war ausverkauft – trotzdem war es heute wieder voll. Das ist super, danke an alle. (…)

Elias Harris ist für eine Weile raus. Es ist eine schwere Verletzung, aber nicht ganz so schwer, wie wir dachten. Das Gute ist, dass er zurückkommen wird, um uns zu helfen. Es ist natürlich traurig, weil er (gegen Bologna) toll gespielt hat. Er ist eine Mikrowelle, er kann seine Energie direkt von der Bank liefern. Jetzt hat Wimberg seine Chance – ich hoffe, er wird nicht nach einer Auswechslung fragen.“

D.J. Seeley: „Das waren zwei tolle Siege in Serie, diese Energie müssen wir aufrechterhalten. Dass wir heute - rund 40 Stunden nach dem Freitagsspiel - vor dem Spiel noch trainiert haben, das ist richtig hart; das sehen die Leute nicht. Aber als Spieler muss man das schätzen und es für diese Siege leisten. Wir müssen uns auch in Spanien voll reinhängen und so weitermachen wie zuletzt, um Auswärtssiege einzufahren.“

Roel Moors, Coach Göttingen: „Ich kann mich heute kurzfassen: Glückwunsch an Bayern, sie haben heute das gesamte Spiel dominiert. Was für mich als Coach enttäuschend ist, ist dass das Team, das vor 36 Stunden gespielt hat – ein schwieriges, ein wichtiges Spiel – heute die meiste Energie hatte. Dass sie mehr Qualität haben, ist kein Geheimnis, aber dass sie auch mit viel mehr Energie gespielt haben heute, das ist sehr enttäuschend. Man sieht die Quoten, wenn man allein die Zweier-Quote anschaut – das sagt viel über die Aggressivität, die bei uns gefehlt hat. Die Bayern haben sehr erwachsen gespielt und auch nicht so viel Energie nutzen müssen, weil sie in 48 Stunden schon wieder ein wichtiges Spiel haben.“

Das Spiel:

Cassius Winston, D.J. Seeley, Isaac Bonga, Augustine Rubit und Freddie Gillespie starteten auf Geheiß von FCBB-Coach Andrea Trinchieri. Nach einem eher gemächlichen Start und einigen Ballverlusten erfreute Seeley die Fans mit seinen ersten BBL-Punkten nach seiner Rückkehr - ein feines Vier-Punkt-Spiel zum 6:6-Ausgleich. Die Münchner legten den Schalter um und waren dann doch flott im Rhythmus, der 11:0-Lauf gefiel den Fans (13:6/4.). Die nach 14 Tagen Spielpause ausgeruhten Göttinger spielten ihre Qualitäten aus und reagierten ihrerseits mit einem 7:0-Run, den erst Walden mit einem versenkten Freiwurf stoppte (14:13/7.). Jaramaz lieferte frische Energie - und Punkte, fünf hintereinander zum 19:17 (9.). Nach einem unterhaltsamen ersten Viertel führte der FCBB 23:22.

Winston übernimmt

Die Bayern kamen - angetrieben von Winston - ins Laufen, der Pointguard hatte auch punktemäßig großen Anteil am 10:2-Lauf, der Göttingens Coach Roel Moors zur Auszeit zwang (33:25/13.). Die Verteidigung Münchens erfüllte ihren Zweck, aber das starke Gäste-Duo Geno Crandall und Mark Smith war nur schwer in den Griff zu bekommen - Auszeit FCBB (34:30/14.). Die Gäste waren früh in den Teamfouls, wodurch das Ziehen zum Korb empfehlenswert wurde - Rubit versenkte die fälligen Freiwürfe. Bonga sorgte nach einem guten Pass von Gillespie für die erste zweistellige Führung der Bayern (44:34/18.). Nach 20 Minuten hatten die Münchner dank einer konzentrierten Leistung die Sache im Griff - 51:39.

München hat alles im Griff

Die Bayern knüpften an ihre fokussierte Leistung der ersten Halbzeit an und hielten sich den Kontrahenten durch eine ordentliche Verteidigung und kontrollierte Offensivaktionen vom Leib (63:47/24.). Und wenn das mal nicht so funktionierte im Angriff, war Gillespie mit dem Offensivrebound zur Stelle. Nach zwei Dreiern von Walden war die nächste Auszeit Göttingens fällig (69:52/26.). Angesichts der souveränen Leistung der Bayern auf dem Parkett konnte das Anfeuern von den Rängen etwas heruntergefahren werden, und die Fans hatten Kapazitäten frei für die Welle, die um das Rund herumschwappte - ausgelassene Stimmung am Familien-Spieltag. Jaramaz erhöhte von der Freiwurflinie auf 20 Punkte Vorsprung (74:54/29.). Giffey steuerte einen weiteren schön herausgespielten Dreier bei - 77:58 nach dem dritten Viertel.

Wimberg macht die 100 voll

Seeleys dritter Dreier eröffnete den finalen Spielabschnitt. Die Münchner zeigten überhaupt keine Müdigkeit, Coach Trinchieri verteilte die Spielzeit aber auch möglichst gleichmäßig auf alle Schultern. Wimberg bediente Giffey mit dem No-Look-Pass, einfach Punkte und Extra-Applaus waren die Folgen (84:60/33.). Die Gäste begannen zu resignieren, denn sie spürten, dass hier und heute nichts zu holen war in München. Moors gefiel nicht, was er sah - nach dem Dreier von Wimberg zum 89:63 nahm er die Auszeit. Trinchieri dagegen konnte hochzufrieden sein, denn sein Team ging ausgesprochen engagiert zu Werke und ließ den Ball selbstlos zu dem Spieler wandern, der am besten stand. Als Paul Zipser zum 94:68 getroffen hatte, freuten sich die Fans besonders. Nicht nur, weil man sich bei Zipser besonders freut, sondern weil mit dem Korberfolg alle eingesetzten Spieler auf Seiten des FCBB gescort hatten. Die Fans erhoben sich und feierten einen sehr souveränen Sieg, den der an diesem Nachmittag ohne Fehlwurf agierende Wimberg von der Linie in den dreistelligen Bereich gebracht hatte.

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