Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
230416_FCBBAM_BestOf_09
FCBB_2024
bamberg-baskets
FCBB_2024
bamberg-baskets

1,2 Sekunden: Lucic wirft, der Audi Dome explodiert

Es war etwas mühsam und ziemlich spannend, aber die Halle pushte die Jungs ins Ziel - und sie alle hatten Vladimir Lucic: Die Bayern-Basketballer setzen in der Liga ihre Erfolgsserie fort, das glückliche 73:72 (37:38) des Pokalsiegers über Bamberg war der achte Sieg hintereinander. Der Kapitän traf 1,2 Sekunden vor der Sirene zum heftig bejubelten Siegdreier.

Das Team um Cheftrainer Andrea Trinchieri tat sich vor knapp 5.100 Fans im Audi Dome über 40 Minuten schwer, die erforderliche Energie abzurufen. Die meisten Punkte für den Tabellendritten verbuchten D.J. Seeley (13), Zylan Cheatham, Isaac Bonga (je 11), Lucic und Cash Winston (beide 10).

Mittwoch gegen Frankfurt 

Auch ohne EuroLeague haben die Bayern Programm: Am Mittwoch (19 Uhr) ist Heimspiel im Audi Dome gegen Frankfurt, am Sonntag geht es nach Crailsheim.

Tickets gegen Frankfurt

Nur fünf Punkte nach fünf Minuten (5:12), rund 45 Stunden nach dem Kaunas-Spiel fehlte dem FCBB zunächst die Ordnung in der Offense. Allerdings rotierte Trinchieri auch viel. Weiler-Babb und Jaramaz pausierten diesmal, Zipser stand dafür in der ersten Fünf (und traf den ersten Dreier), Obst oder auch Lucic kamen von der Bank. Dennoch, zu nonchalant trat der Gastgeber in der ersten Hälfte auf, ablesbar an schon zehn Ballverlusten und insgesamt nur 56 Prozent Freiwürfen.

1,2 Sekunden vor Schluss 

Playoff-Anwärter Bamberg verkaufte sich gut, lag noch gut eine Minute vor Schluss 72:68 vorn und auch beim letzten Einwurf mit 3,2 Sekunden auf der Uhr. Den Münchnern fehlten lange Kraft und Konzentration - aber dann erhielt Lucic den Ball und alle drehten durch.

FC Bayern Basketball - Brose Bamberg 73:72 (37:38)

FCBB:

D.J. Seeley (13 Punkte), Bonga (11/5 Rebounds), Cheatham (11/6), Winston (10), Lucic (10/4), Obst (7), Zipser (5), Walden (2), Giffey (2), Wimberg (2), Gillespie

Topscorer Bamberg:

Bohacik (18 Punkte)

Schiedsrichter

Clemens Fritz, Enrico Streit, Nermin Hodzic

Zuschauer

5.075

Die Stimmen:

Andrea Trinchieri: „Zunächst habe ich sehr viel Sympathie für meinen Freund Oren und ich verstehe seine Gefühle nur zu gut. Es gibt zwei Gesichter dieses Spiels: Zum einen haben wir nicht gut genug gespielt, um den Sieg zu verdienen - wir hatten es nicht verdient, zu gewinnen. Auf der anderen Seite ist die gute Nachricht, dass wir ein Spiel gewonnen haben, in dem wir sehr schlecht waren; dank zweier sehr guter Ausführungen am Ende.

Natürlich kann man sich jetzt auf die Ballverluste fokussieren, auf die vergebenen Freiwürfe. Wir hatten nicht genug Konzentration gegen ein Team, das hier gewinnen wollte, um in die Playoffs zu kommen. Wir haben viele Fehler gemacht und waren zu undiszipliniert, um den Sieg abzusichern. Aber zum Schluss haben wir das getan, was wir tun mussten. (…) Als wir vier hinten waren, hatten wir den Alley-oop für Cheatham und dann den letzten Einwurf zum Sieg, das waren zwei tolle Plays. Wenn wir mehr davon gehabt hätten, müssten wir ihnen nicht diesen Sieg stehlen. (…) Bamberg hat stark gekämpft, Würfe getroffen und Bohakic war ein großes Problem, denn er war cleverer als alle bei uns. (…)

Wir hatten Lucic so selten dieses Jahr, er hat nur ein Drittel unserer Spiele mitgemacht. Man sieht seine Rolle und seine Wichtigkeit in diesen Spielen. Ich war sicher, dass er treffen würde, denn er hat die gleichen Würfe am Freitag allesamt verpasst. Es war klar, dass er sofort zurückkommt.“

Vladimir Lucic: „Es war ein schweres Spiel. Seit vier, fünf Wochen spielen wir immer back-to-back. Es war ein wichtiges Spiel für Bamberg im Kampf um die Playoffs und sie haben heute sehr gut gespielt. Zum Glück hatten wir am Ende dieses Play, der Screen von Zylan war überragend, ich war in einer Position, von der ich es mag zu werfen und das war‘s. Gamewinner zu sein ist natürlich immer schön fürs Selbstvertrauen, auch für mich, weil ich lange verletzt war. Wir haben jetzt noch sechs Spiele, um uns auf die Playoffs vorzubereiten“            

Oren Amiel, Coach Bamberg: „Oh Mann, wieder Lucic. Ich weiß, dass Bayern erst vor zwei Tagen gespielt hat und dass das hart ist für sie. Trotzdem, mit so einem Team so zu kämpfen wie wir, auf einem solchen Basketballlevel und mit dieser Physis, das war gut. Wir hatten die Chance auf den Sieg und jetzt ist es natürlich zu emotional, das Spiel zu analysieren. Wir müssen uns nur einen Rebound mehr holen und wahrscheinlich wären wir dann am Leben geblieben. Aber das ist Teil des Spiels, Gratulation an den Coach zum Sieg. Danke und unsere Leute, an die Fans, dass sie da waren und uns am Sonntag wieder unterstützt haben.“ 

Diesen Artikel teilen