

Das war deutlich nervenaufreibender als notwendig, ist aber wurscht: Auch ohne Kapitän Lucic sowie die Europameister Obst und Voigtmann – und nur 42 Stunden nach der Partie in Vítoria – gewannen die Vielspieler des FC Bayern Basketball das Südderby in Ulm nach Verlängerung 81:77 (36:38, 68:68). Vor 6.000 Fans in ausverkaufter Halle ließ man die Gastgeber in der Schlussphase der regulären Zeit noch einmal ins Spiel. In der Overtime machten zwei letzte Freiwürfe von Topscorer Dinwiddie (22) den sechsten Saisonsieg des Deutschen Meisters endgültig perfekt. Mit jetzt 6:1 Siegen haben die Münchner die Tabellenspitze übernommen. Neben Dinwiddie überzeugte da Silva mit 15 Punkten und acht Rebounds, auch Jovic kam auf 15 Zähler.
Vor ihrem nächsten Spanien-Trip am Montag nach Valencia wurden also drei Starter geschont. Das Gegenteil einer Schonung erfuhren die Kollegen mit Spielbeginn, als Ulm (jetzt 3:5) erste Steals generierte und der Münchner Auftritt wiederum zaghaft wirkte - 15:23 nach zwölf Minuten.
ratiopharm Ulm - FC Bayern Basketball 77:81 (36:38, 68:68)
- FCBB:Spencer Dinwiddie (22 Punkte), Stefan Jovic (15, 5 Rebounds, 6 Assists), Oscar da Silva (15, 8 Rebounds), Justinian Jessup (9), Niels Giffey (6, 6 Rebounds), Xavier Rathan-Mayes (6), Nikolas Sermpezis (3), Isiaha Mike (3), Wenyen Gabriel (2), Nicolas Kodjoe, Justus Hollatz, Leon Kratzer
- Topscorer Ulm:Tobias Jensen (19 Punkte)
- SchiedsrichterCarsten Straube, Clemens Fritz und Benedikt Loder
- Zuschauer6.000
Lucic, Obst und Voigtmann geschont
Wohl auch als Zeichen in diese Richtung brachte Trainer TJ Parker den FCBB-Teenager Sermpezis, der sich gleich mit einem Dreier einführte. Der 16 Jahre ältere Routinier Giffey belohnte die erste zupackende Phase per Dreier mit dem 25:24 (14.).
Dinwiddie und Jessup ließen weitere folgen, 36:31. Doch elf hergegebene Offensivrebounds, fünf verworfene Freiwürfe und der sechste Ballverlust standen einer höheren Differenz zur Pause im Weg: Die kürzere Rotation der Gastgeber freute sich über 14 Second-Chance-Punkte und 24 der 36 in der Zone.
Zweite Halbzeit. Es blieb ein auf und Ab, weil die Bayern nicht immer gut verteidigten und vorne der Ball seltener geteilt wurde - 45:51 (26.). Der Gast bat um eine Challenge, so hatte es den Anschein.
Da Silvas And-One reicht nicht
Also ins letzte Viertel, in das Giffey mit zweieinhalb Ballgewinnen und einem Dreier einstieg, 58:51 (32.). Über 62:56 (36.) näherte sich der FCBB der Crunchtime - in welche sie Ulm herzlich einluden, 62:63 (38.). Ein And-One von da Silva nach Steal Jessup zum 68:65 schien den Münchner Kampf zu belohnen, doch Sengfelder egalisierte zwei Sekunden vor Schluss - tatsächlich Overtime.
Der defensive Rebound war hier wieder ein Problem, Ulm setzte mehrfach erfolgreich nach. Auch das Münchner 75:72 (44.) war noch zu wenig - Freiwürfe von Jovic zum 78:74 (0:17 Sek.) wiesen dann aber endlich den Weg.
Die Stimmen:
TJ Parker, Coach FC Bayern Basketball: „Es ist immer sehr schwer, in Ulm zu spielen, Coach Ty lässt sein Team sehr, sehr hart spielen. Natürlich ist es nicht leicht, wenn einem Spieler fehlen. Doch wir hatten ein schweres Spiel am Freitag bei Baskonia und nicht viel Erholung seitdem. Deswegen war das einzig Wichtige, dieses Spiel zu gewinnen. Mit der Verteidigung bin ich insgesamt zufrieden, denn in Vítoria haben wir fast jeden Wurf kassiert. Wir haben heute Morgen darüber gesprochen und konnten Ulm kaum vorbereiten. (…) Spencer wird sich weiter anpassen müssen. Es ist nie einfach, aus der NBA ins europäische Spiel zu kommen. Sie spielen sehr physisch gegen ihn, daran war er nicht gewöhnt. Aber mit der Zeit wird es noch besser, er ist ein kluger Spieler. Und dafür ist er hier, um für uns Spiele zu verändern, Schritt für Schritt.“
Justinian Jessup: „Es war ein sehr anstrengendes Spiel, die Physis am Ende war brutal. Wir hätten gerne auf die fünf Extraminuten verzichtet. Ich persönlich habe ein paar Fehler in der Defensive gemacht. Ich bin sehr froh, dass wir einen Weg gefunden haben, das Spiel zu gewinnen. Es war schön, wieder hier in Ulm zu spielen, natürlich war ich am Anfang etwas nervös.“
DIE NÄCHSTEN SPIELE DES FCBB:
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DI., 25. November, 20:30 Uhr: 13. EL-Spieltag, Valencia Basket – FCBB (Magenta Sport)
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DO., 4. Dezember, 20.45 Uhr: 14. EL-Spieltag, Partizan Belgrad – FCBB (Magenta Sport)
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SO., 7. Dezember, 15 Uhr: 9. easyCredit BBL-Spieltag, FCBB - Mitteldeutscher BC / Music Meets Basketball Vol. 8 (BMW Park/Resttickets)
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FR., 12. Dezember, 17 Uhr: 15. EL-Spieltag, Dubai Basketball – FCBB (Magenta Sport)
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SO., 14. Dezember, 15 Uhr: 10. easyCredit BBL-Spieltag, EWE Baskets Oldenburg – FCBB (Dyn)
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MI., 17. Dezember, 20 Uhr: 16. EL-Spieltag, Asvel Lyon-Villeurbanne – FCBB (Magenta Sport)






