





Mehr Drama ist nicht drin, viel unglücklicher geht es nicht: Die Bayern-Basketballer haben in der EuroLeague beim Topteam Fenerbahce Istanbul den fürs Tableau benötigten Sieg nicht geschafft, 91:98 (39:38) hieß es nach Verlängerung beim türkischen Meister. Ein vergebener Dreier und ein Ballverlust kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit verhinderten die eigentlich angemessene Überraschung und somit den dritten Münchner Auswärtssieg.
Die Bayern mussten nur 45 Stunden nach dem Real-Heimspiel auf Ibaka (Handgelenk) verzichten. Bester Werfer war Francisco mit 21 Punkten. Am Sonntag (15.30 Uhr) empfängt der FCBB im ausverkauften BMW Park den alten Rivalen Bamberg zum BBL-Derby.
Fenerbahce - FC Bayern Basketball 98:91 (81:81, 38:39)
FCBB
Sylvain Francisco (21 Punkte, 5 Assists), Devin Booker (16, 5 Rebounds), Andreas Obst (15), Vladimir Lucic (11, 6 Rebounds), Elias Harris (8, 4 Rebounds), Carsen Edwards (7), Isaac Bonga (4), Danko Brankovic (4), Nick Weiler-Babb (3), Leandro Bolmaro (2, 6 Assists, 3 Steals), Niels Giffey, Dino Radoncic
Topscorer Fenerbahce:
Scottie Wilbekin (30 Punkte)
Schiedsrichter
Juan Carlos Garcia, Carlos Peruga and Eduard Udyanskyy
12:22 nach sieben Minuten und fünf Ballverlusten. Obst und Francisco vertrieben mit ihren Dreiern die Nervosität - mit einem 12:0-Lauf ging man nach der Viertelpause erstmals in Führung (24:22/12.). Ordentliche Quoten und gute Reboundarbeit ermöglichten ein offenes Spiel gegen den Favoriten, die Defense agierte physisch - und Edwards‘ Buzzer-Dreier brachte den Gast 39:38 in Führung und kühlte das Publikum erst mal ab.
81:81, noch acht Sekunden
Der üblichen Lärm in der Ulker-Halle wuchs dann Mitte des dritten Abschnitts an, denn Fener konnte sich nicht absetzen - 48:48 nach Lucics Dreier (25.). Nur Topscorer Wilbekin (30 Punkte) galt es besser zu kontrollieren. Mit einer Münchner 59:57-Führung ging es In die letzten zehn Minuten, doch Istanbuls Aggressivität drohte nun entscheidend Einfluss zu nehmen. Was half? Zweimal Obst von außen, 67:66, noch sechs Minuten.
Der Rest war nichts für schwache Nerven: Dorsey drüben, Franciscos Antwort, dann wieder Obst ins Gesicht von Wilkekin, 25 Mal hatte die Führung bereits gewechselt: 76:75, 76:76, 78:76, 78:78, Ballverlust Booker, Dreier Wilbekin, neun Sekunden vor Schluss, drei Freiwürfe Franciso zum 81:81, nach achtkommafünf - Verlängerung. Doch in diesen fünf Minuten fehlte dem Auswärtsteam erkennbar die Kraft.
Die Stimmen
Pablo Laso, Headcoach FC Bayern Basketball: „Gratulation an Fenerbahce zum Sieg. Es war wahrscheinlich schöner, das Spiel anzuschauen, als die Coaches denken. Es fehlte ein bisschen physische und mentale Energie, weil wir seit Weihnachten einen verrückten Spielplan haben. Wir haben defensiv solide Minuten gespielt. Offensiv sind wir schlecht gestartet, aber dann in den Rhythmus gekommen. Am Ende haben sie sehr erfahrene Spieler, die große Würfe getroffen haben. Wir haben unsere Plays am Ende nicht mehr so gut ausgeführt. Da macht ein Team wie Fenerbahce dann den Unterschied. Wir blicken nach vorne, am Sonntag ist das nächste Spiel. (…) Wir wussten, dass diese Wochen schwierig werden: Zwei Mal auswärts in Italien, dann Real, dann Fenerbahce. Ich finde, wir hätten einen Sieg verdient gehabt.“
Andreas Obst: „Ich denke, wir hatten einen schlechten Start, waren nicht intensiv genug in der Defense und nicht fokussiert genug in der Offense. Wir haben dann aber den Umschwung geschafft, uns super rangekämpft, aber so ein Start tut weh – das muss nicht sein. Dann haben wir über lange Phasen ein gutes Spiel gezeigt und am Ende waren es sehr starke Würfe von Fenerbahce, aber wir haben uns auch kleine Fehler geleistet. Wir haben schon gegen Madrid gelernt, dass diese Fehler hart bestraft werden, das war heute auch der Fall. Es gilt, diese Kleinigkeiten abzustellen und smarter zu agieren.“