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Kämpfer, Titelsammler, Publikumsliebling: Muchas Gracias, Javi Martínez!

Er war immer da, wenn er gebraucht wurde und hat riesigen Anteil daran, dass sich der FC Bayern aktuell in der erfolgreichsten Ära der über 120-jährigen Klubgeschichte befindet. Javi Martínez ist einer von fünf Spielern, die mit dem FCB zwei Mal das Triple gewinnen konnten. Nach neun überaus erfolgreichen Jahren an der Isar verlässt „Mr. Supercup“, wie ihn Thomas Müller 2020 taufte, den deutschen Rekordmeister - die Fans werden Martínez aber immer in ihrem Herzen tragen.  

Martínez kommt als Rekordtransfer

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Am 30. August 2012 wurde Javí Martinez bei einer Pressekonferenz in der Allianz Arena vorgestellt, Jupp Heynckes ließ dafür extra das Training ausfallen. Sportvorstand Matthias Sammer war sichtlich begeistert vom Transfer.

40 Millionen Euro festgeschriebene Ablöse überwiesen die Münchner kurz vor dem Ende der Transferperiode 2012 nach Bilbao, Martínez wurde damit zum damals teuersten Transfer der Bundesliga-Historie. „Javi Martínez ist von der ganzen Anlage ein Spieler-Typus, den wir noch nicht haben. Er hat genau das, was wir gerne wollen“, begründete der damalige Sportvorstand Matthias Sammer die Verpflichtung des aus Navarro stammenden Welt- und Europameisters, der trotz seines jungen Alters bereits auf die Erfahrung von 200 Einsätzen in La Liga (damaliger Rekord für einen 23-Jährigen) blicken konnte. Er war vielleicht das fehlende Puzzlestück, dass dem FC Bayern in dieser Saison zum ersten Triple der Vereinsgeschichte verhalf. Er gab der Mannschaft nach dem Rückschlag des verlorenen CL-Finales im Jahr zuvor mehr Stabilität und Sicherheit.

FCB-Debüt am Geburtstag & Traumtor zum Einstand

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Die perfekte Premiere: Am 24. November 2012 erzielte Martínez sein erstes Tor für den FCB. Beim 5:0-Sieg gegen Hannover 96 in der Allianz Arena eröffnete er In der 4. Minute per Fallrückzieher den Torreigen.

Nach zwei Tagen in München wurde Martínez an seinem 24. Geburtstag im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart in der 77. Minute für Bastian Schweinsteiger eingewechselt und feierte sein Debüt im FCB-Dress. Eine Woche später gelang ihm bei seinem zweiten Kurzeinsatz seine erste Torvorlage. Punktgenau und butterweich brachte er den Ball in die Mitte zu Toni Kroos, der per Direktabnahme vollenden konnte. Im November erzielte er dann seinen ersten Treffer in rot – spektakulär per Fallrückzieher.

Eingewöhnung leicht gemacht - auch dank Schweinsteiger

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Martínez fühlte sich schnell wohl in München und in seinem neuen Team – seine Art half ihm bei der Eingewöhnung. „Er ist ein prädestinierter, fantastischer Teamplayer“, meinte Jupp Heynckes. Nicht einmal auf der Bank verlor der Spanier sein Lächeln.

Der Spanier brauchte keine lange Eingewöhnungsphase. „Sprache, Land, Stadt, Haus, Mannschaft, Trainer, Klub - alles war neu! Aber meine Teamkollegen und der ganze Klub haben es mir leicht gemacht. Im Rückblick war es einfacher als ich gedacht hätte“, erinnert sich der 31-Jährige. Seine lockere Art - Trainer Jupp Heynckes nannte ihn „zerstreuter Fußball-Professor“ - ebnete ihm seinen Weg bei der Integration und auch Schweinsteiger unterstütze ihn dabei. „Er hat mir geholfen, gerade was die Positionierung im Mittelfeld angeht. Ich konnte ihn immer um Rat fragen, denn die Umstellung war schon groß.“ 

Mit Willen und Leidenschaft in die Herzen der Fans

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„Bayern ähnelt sehr meiner Heimatregion.“ Javi Martínez zeigte sich sofort sehr angetan von der bayerischen Kultur, auch das erleichterte seine Integration.

Schnell bildeten die beiden ein Traum-Gespann in der Mittelfeldzentrale. An der Seite des Münchner Fußballgotts warf sich Martínez in jeden Zweikampf und sorgte mit guten Pässen für den perfekten Spielaufbau. „Javi ist mit ein Garant dafür, dass wir so wenig Gegentore bekommen“, schwärmte Heynckes. „Man kann sich immer auf Javi verlassen. Er ist ein enormer Kämpfer und Fighter“, zeigte sich auch Hansi Flick einige Jahre später vom Kaiser von Ayegui, wie Martínez in seinem Heimatort genannt wird, begeistert. „Für die Leute in Navarro ist es am allerwichtigsten, dass man bis zum Schluss kämpft“, erklärte der Klub-Weltmeister von 2013 und 2020, der mit unbändigem Willen schnell die Herzen der Fans eroberte.

Deutschunterricht zur schnellen Integration

Dazu lernte der Defensivspezialist sofort Deutsch und integrierte sich bestmöglich beim Rekordmeister. Schnell wurde klar: Martínez war ein absoluter Glücksgriff für den FC Bayern. Die Zuneigung der Fans entlud sich spätestens 2013 nach dem Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona komplett. Angetrieben von der Nummer 8 siegten bärenstarke Bayern mit 4:0 - und durch die Allianz Arena hallten laute Martínez-Rufe. „Da hatte ich Gänsehaut, eigentlich war ich ja noch ein neuer Spieler.“

Schlüsselspieler in Wembley

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Unglaubliche Erfolge: Ende 2013 war Javi Martínez gleichzeitig amtierender Welt- und Europameister, Deutscher Meister, DFB-Pokal-, Champions-League- und UEFA Super-Cup-Sieger sowie Klub-Weltmeister.

Wenige Wochen später gewannen die Bayern in London die Champions League - auch dank Martínez. „Er hat im Mittelfeld eine Power entwickelt, die dazu führte, dass wir als Sieger vom Platz gegangen sind“, lobte ihn Sammer nach dem Finale im Wembley. Die Fans lagen ihm nun endgültig zu Füßen und auch in den Folgejahren zeigte der München-Fan vollen Einsatz. „Wird es eng, steht er wie eine eins. Er ist da, wenn es um alles geht“, so Heynckes.

Glanzstunden und viele Verletzungen

Beispielhaft dafür steht das CL-Gruppenspiel bei Celtic Glasgow im Oktober 2017, wo ein blutüberströmter Martínez die Bayern zum Sieg köpfte. Oder das Achtelfinal-Hinspiel in Liverpool 2019 als er sich seinen neuen Spitznamen Javi Maschinez mit unzähligen Zweikämpfen mehr als verdient hatte. Dazu war er zwei Mal im UEFA Super Cup der entscheidende Mann. 2013 schoss er den FCB in letzter Sekunde ins Elfmeterschießen, wo sich die Münchner dann gegen Chelsea durchsetzen. 2020 köpfte er in der Verlängerung den 2:1-Siegtreffer. Leider hinderten ihn zahlreiche Verletzungen (u.a. Leisten-OP, Kreuzbandriss und Schlüsselbeinbruch) daran, solche Leistungen durchgehend zu zeigen.

📸 In neun Jahren in München gewann Javi Martínez neun Mal die Deutsche Meisterschaft, fünf Mal den DFB Pokal, vier Mal den deutschen Supercup und holte je zwei Mal die Champions League, den UEFA Supercup sowie die FIFA Klub-WM. In bislang 267 Pflichtspielen erzielte er 14 Tore. Die beeindruckende Titelsammlung in Bildern:

Neun Jahre Herzblut für den FCB

Nun, nach dem Spiel gegen den FC Augsburg zum Abschluss der Saison 2020/21 in München, zieht der Publikumsliebling weiter. „Es war ein Traum, mit dem Bayern-Trikot zu spielen“, blickt Martínez zurück auf neun Jahre, in denen er alles für den FC Bayern gab und in jeder Saison die Meisterschaft gewann - kein anderer Spieler kam in der Bundesliga-Historie in so vielen verschiedenen Saisons zum Einsatz und holte dabei immer den Titel. „Mein Traum ist es, eine Bayern-Legende zu werden. Dann könnte ich regelmäßig nach München kommen“, meinte er 2018 im Gespräch mit dem Club-Magazin 51 und untermauerte damit seine Verbundenheit mit seiner zweiten Heimat. Dieses Ziel hat er definitiv erreicht. Durch seine Spielweise und seine Art neben dem Platz – „Javi ist ein kleiner Chaot und ein Unterschiedsspieler“, sagte Sammer einst - werden ihn die Fans in München immer mit offenen Armen empfangen. Servus und muchas gracias por todo, Javi!

Im Video könt ihr euch die besten Szenen von Javi Martínez im Bayern-Trikot noch einmal ansehen:

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