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Müller Bada Washington

David Bada - NFL-Spieler und Bayern-Fan

Als Joshua Kimmich und David Bada in den Katakomben des Fußballstadions in Washington für ein gemeinsames Foto zusammenrücken, schaut der Bayern-Spieler mit gerunzelter Stirn nach oben. Kimmich ist mit dem Satz „Kannst du bitte ein Foto mit David machen, er ist von klein auf Fan des FC Bayern“ herbeigelotst worden, und jetzt meint er mit einem Grinsen: „Was – du warst jemals klein?“ David Bada lacht – tatsächlich ist es schwer vorstellbar, dass selbst er einmal ein Baby gewesen sein soll. Der 27-Jährige misst 1,93 Meter und wiegt 145 Kilogramm. Gardemaße für einen NFL-Profi im American Football. Bada spielt für die Washington Commanders.

Kimmich Bada Washington Audi Summer Tour

Auf der Audi Summer Tour in Washington traf David Bada unter anderem Joshua Kimmich.

Die Begegnung in der Hauptstadt der USA ist nun gut drei Monate her. Bada war damals beim 6:2 der Münchner beim „Audi Football Summit“ über Washington D.C. United live dabei. Nach der Partie traf er in der Kabine neben Kimmich auch Manuel Neuer, Thomas Müller, Kingsley Coman, Julian Nagelsmann und viele andere – nur Sadio Mané entwischte ihm, leider. „Das war schade, er ist momentan mein Lieblingsspieler“, sagt Bada. Mané musste damals schnell zum Flieger, da er in Marokko als „Afrikas Fußballer des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Hätte er ihm einfach nachsprinten sollen? Bada lacht: „Das hätte keinen Sinn gemacht, glaube ich.“ Er sei zwar schnell, aber beim American Football wird auf ganz andere Prioritäten trainiert: Mit einem Fußballer kann er auf den ersten Metern klar mithalten – wenn er ihn bis dahin nicht gepackt hat, ist er auf und davon.

Bada Neuer Talk

Entspannter Talk: Manuer Neuer im Gespräch mit David Bada.

Der gebürtige Münchner Bada hat als kleiner Junge auch gekickt. Schon bevor er in die Grundschule kam, jagte er dem Ball nach, und er hatte Talent, für den TSV Forstenried spielte er beispielsweise in der Bezirksoberliga. Anfangs hütete er das Tor, dann probierte er alle Positionen, meistens war er Stürmer oder Innenverteidiger – bis er irgendwann, so kurios es klingt, zu groß und zu schwer wurde, um es bis zum Profi zu schaffen. „Dann musste ich mir eine Sportart suchen, in die ich reinpasse“, erzählt er, und nachdem er schon immer gerne den Super Bowl verfolgt hatte, schloss er sich im Alter von 17 Jahren mit einem Kumpel den Munich Cowboys an – „und konnte nicht mehr aufhören“. Vor zwei Jahren wurde er dann über das weltweite „International Pathway Program“ entdeckt; die Commanders schlugen zu. Nun lebt der 27-Jährige seinen Traum, in der NFL durchzustarten.   

Kind zweier Welten

In Washington läuft er in seiner Freizeit oft in Klamotten des FC Bayern durch die Straßen. Ein Kind zweier Welten – und mit Recht stolz darauf. Die Leute erkennen das Trikot immer häufiger, erzählt er: „Der FC Bayern wird zunehmend populärer.“ Cool findet er, dass sein Herzensclub während der „Audi Summer Tour“ in diesem Jahr auch über das Spielfeld hinaus gewirkt hat. „Dass sich der FC Bayern gegen Rassismus einsetzt und hier im National Museum of African American History and Culture eine Podiumsdiskussion zu dem Thema veranstaltet hat, war ein starkes Zeichen“, sagt er. „Ich bin stolz, ein Fan dieses Vereins zu sein.“ Er weiß noch genau, wie er mit seinem Papa das erste Mal ins Olympiastadion gegangen ist – oft kamen sie nicht in den Genuss, sie hatten nicht so viel Geld, erzählt er. Damals spielte Sammy Kuffour. „Er war mein größtes Idol, aber ich mochte auch Oliver Kahn und später Mark van Bommel.“

Musiala Bada Washington

Auch Jamal Musiala freute sich über das Treffen mit dem gebürtigen Münchner.

Als er in die NFL wechselte, wog Bada 120 Kilogramm. Die erste Order hieß: Junge, du musst draufpacken. Bada legte an Masse zu, was nicht so leicht war, das erfordert Disziplin – aber inzwischen ist er unter den Schwergewichten seiner Sportart etabliert. Zudem lernte er in Washington noch einmal unfassbar viel über American Football dazu, erzählt er. „Im Fußball wusste ich immer, dass ich an einem guten Tag gut bin – beim American Football musst du noch mehr auf einen einzigen Moment konzentriert sein. Das Mentale ist entscheidend“, schildert er. „Das ist die große Herausforderung.“ Fußball spielen sie bei den Commanders nie, auch nicht zum Aufwärmen. Sportart Nummer zwei ist hier Basketball. Aber es kommen immer wieder mal Fragen zum Soccer, und im Team hat Bada einen Kollegen aus Manchester, mit dem er fern der Heimat fachsimpeln kann.  

Bis heute verfolgt er die Spiele des FC Bayern – und wird, sofern er zeitgleich nicht selbst auf dem Platz steht – natürlich ganz besonders beim Gastspiel der NFL zwischen den Tampa Bay Buccaneers und den Seattle Seahawks am 13. November in der Allianz Arena zuschauen. „Das wäre mein absoluter Lebenstraum, einmal in München, meiner Heimat, in diesem Stadion selbst bei einem NFL-Spiel auf dem Platz zu stehen“, sagt er. „Dieses Spiel ist auch bei uns im Team ein großes Thema: American Football boomt in Deutschland, in ganz Europa – und dieses Spiel wird eine riesige Wirkung erzielen.“ Genauso wie er, der Hüne, als bayerischer Botschafter in der Hauptstadt der USA, wenn er dort in seinen rot-weißen Trainingsklamotten aus München spazieren geht. 1,93 Meter und 145 Kilogramm – David Bada ist unübersehbar. Da schaut nicht nur Joshua Kimmich zu ihm auf.

In der aktuellen Ausgabe des Clubmagazin „51" sprach Marketingvorstand Andreas Jung über die NFL-Premiere in der Allianz Arena: