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Landesmeistersieger des FC Bayern 1974 werden in der Allianz Arena geehrt
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Ehrung der Bayern-Helden von 1974: „Begründer des Mia san mia“

Die Fans in der Allianz Arena sangen zum Einlauf der Helden des Triumphs im Landesmeistercup 1974 kraftvoll „Europapokalsieger“. Die ehemaligen Spieler nahmen Reisen bis aus Skandinavien und sogar Benin in Afrika für das Treffen auf sich – und am Ende sammelten sich die Club-Ikonen um Uli Hoeneß, um bis weit nach Spielschluss Anekdoten auszutauschen: Rund um das 2:0 gegen den SC Freiburg hat der deutsche Rekordmeister das Team geehrt, das den Verein vor 50 Jahren mit drei Triumphen in Serie im europäischen Landesmeisterpokal in der Weltspitze etabliert hat. Der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen hielt die Begrüßung („wir sind stolz und dankbar, was Ihr für diesen Club geleistet habt“), und Präsident Herbert Hainer sowie Uli Hoeneß waren sich in ihren Reden beim Festakt im FC Bayern Museum einig: „Diese Mannschaft hat das ,Mia san mia‘ begründet.“

Ehrung vor Anpfiff des Freiburg-Spiels

Uli Hoeneß nimmt ein Mannschaftsbild der Siegermannschaft von 1974 von Präsident Herbert Hainer entgegen.
Uli Hoeneß nahm stellvertretend ein Mannschaftsbild der Siegermannschaft von 1974 von Präsident Herbert Hainer entgegen.

Vor dem Anpfiff überreichten Hainer, Dreesen und der Stellvertretende Vorstandsvorsitzende Michael Diederich auf dem Rasen vor 75.000 Fans in der ausverkauften Allianz Arena Blumen an Heidi Beckenbauer und Hildegard Lattek sowie ein Mannschaftsbild von 1974 an Uli Hoeneß. Beim Einlaufen begleitet wurden Paul Breitner und Kollegen teilweise von ihren Enkeln. „Das ist die FC Bayern-Familie“, sagte Franz „Bulle“ Roth, „dieser Verein vergisst niemanden, und es ist einfach schön, immer wieder zusammen zu sein.“

Ob Conny Torstensson aus Schweden, die Dänen Johnny Hansen und Viggo Jensen oder Gernot Rohr, der über Paris aus Benin angereist war – alle waren sie gekommen. Einer wurde besonders gefeiert: Hans-Georg „Katsche“ Schwarzenbeck. Ohne seinen Distanzschuss in der letzten Minute im ersten Spiel gegen Atlético Madrid „wäre die Geschichte dieses Vereins anders gelaufen“, sagte Dreesen. Hainer rief in seiner Laudatio im Museum später zu einem Extra-Applaus auf, und der ganze Saal, unter ihnen Vizepräsident Professor Dr. Dieter Mayer sowie die beiden Ehrenvizepräsident Professor Dr. Fritz Scherer und Bernd Rauch, applaudierte anhaltend. In einem eingespielten Video über den Triumph von 1974 erklärte Schwarzenbeck: „Wir hätten damals resignieren können – aber wir sind der FC Bayern!“

Gruppenbild der Landesmeisterpokalsieger 1974 des FC Bayern mit Pokal
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Auch Gerd Müller und Uli Hoeneß erhielten extra Beifall, als ihre beiden Doppelpacks beim 4:0 im zweiten Spiel gegen Atletico zur Sprache kamen. „Lieber Uli, Deine Solo-Läufe bleiben unvergessen“, sagte Hainer in seiner Laudatio und schilderte zum Amüsement der Gäste anschaulich, „dass wir alle damals wie Ihr sein wollten – auch ich trug die Haare bis auf die Schultern. Ihr wart unsere Idole, damals wurden wir alle zu überzeugten ,Roten‘. Es war eine Erweckungskultur.“ Man dürfe dabei nicht vergessen, so der Präsident: „Keine zehn Jahre zuvor war der FC Bayern gerade erst in die Bundesliga aufgestiegen – und jetzt schon an der absoluten Weltspitze angekommen. Damals begann die unerschütterliche Dominanz des FC Bayern, die bis heute anhält. Damals wurde das heute weltbekannte FC Bayern-Gen in unserem Verein verankert. Ihr seid die Begründer des ,Mia san mia‘.“

Hoeneß: „Die internationale Ära des FC Bayern eingeleitet“

Der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen hält eine Rede auf die Landesmeistersieger des FC Bayern.
Der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen rühmte bei seiner Begrüßung die Leistungen der Landesmeistersiegermannschaft von 1974

Uli Hoeneß nahm diesen Ball in seiner Ansprache auf: „Liebe Freunde, wir haben die internationale Ära des FC Bayern eingeleitet – Ihr habt einen Riesenanteil an der Ehre des FC Bayern.“ Im Rückblick sei er sich sicher, dass während dieser beiden Finalspiele gegen Atletico „das ,Mia san mia‘ geboren wurde: Wir waren eigentlich weg, am Ende unserer Kräfte – und am Ende haben wir eines der besten Spiele gespielt, das der FC Bayern je gespielt hat. Darauf könnt Ihr alle sehr stolz sein – Danke Euch allen, und das wollen wir heute zusammen feiern!“

Später, lange nach dem Abpfiff, wurde der Stuhlkreis in der Eventbox 7 immer wieder erweitert, der sich um Uli Hoeneß gebildet hatte, um in Erinnerungen zu schwelgen. Einer nach dem anderen der Teamkameraden setzte sich dazu, von Rohr über Hansen und Jensen bis hin zu Herbert Zimmermann und Bernd Gersdorff, der zum Ehrenpräsidenten scherzhaft sagte: „Du bist a Hund – aber ein guter Hund!“ Rainer Zobel, im zweiten Spiel für viele der beste Mann auf dem Platz, meinte zurecht: „Wir waren der Anfang.“ Zum Abschluss wurden noch einmal Fotos geschossen mit dem Europapokal und der Meisterschale, die das Team drei Mal in Serie eroberte, was seinerzeit ein Novum gewesen ist.

Katsche Schwarzenbeck begrüßt einen Gast bei der Ehrung der 1974er Landesmeister
„Katsche“ Schwarzenbeck erzielte einst den späten Ausgleichtreffer im Finale gegen Atlético: Ohne ihn „wäre die Geschichte dieses Vereins anders gelaufen“

Diese Mannschaft war „der perfekte Mix aus unglaublich talentierten Fußballern, die über Jahre als Team zusammen gewachsen sind – und diese Philosophie wendet der FC Bayern bis heute an“, sagte Herbert Hainer: „Ihr habt Geschichte geschrieben, und nach Euch haben Generationen an Bayern-Profis diese Erfolgsstory Kapitel für Kapitel fortgesetzt. Ihr habt Eure Geschichte zu unserer Geschichte gemacht, zu der des ganzen Vereins und seinen Fans. Ihr bleibt unerreicht – und unvergessen. Danke für alles, was Ihr diesem Verein geschenkt und ermöglicht habt!“

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