
Der FC Bayern erweitert sein Legenden-Team um fünf Persönlichkeiten aus dem Frauenfußball: Karin Danner, Melanie Leupolz, Lena Lotzen, Viktoria Schnaderbeck und Gina Lewandowski repräsentieren den Club neben Giovane Élber und Kollegen als neu integrierte „FC Bayern Frauen Legenden“.
Giovane Élber zapft ein Paulaner, die vier Frauen sitzen am Tresen und freuen sich auf die erste Runde: So startet der Dienstbeginn für Karin Danner, Viktoria Schnaderbeck, Melanie Leupolz und Lena Lotzen als neue Mitglieder der FC Bayern Legenden. „Willkommen zurück“, ruft Élber den langjährigen FCB-Spielerinnen zu, dann wird angestoßen. Eine einfache Szene – mit viel Aussagekraft: Die Frauen sind über die Jahrzehnte zum festen Teil der FCB-Familie geworden, auf dem Platz wie beim geselligen Teil begegnet man sich auf Augenhöhe. Nach dem gemeinsamen Bier absolvieren die neuen FC Bayern Legenden, zu denen auch die US-Amerikanerin Gina Lewandowski zählt, rund um den 2:0-Sieg im Bundesliga-Eröffnungsspiel gegen Bayer Leverkusen in der Allianz Arena vor der Rekordkulisse von 57.762 Zuschauerinnen und Zuschauern ein illustres Programm. „Es war, wie nach Hause zu kommen“, sagt Viki Schnaderbeck am nächsten Tag, als sie die Premiere Revue passieren lässt.

Als Spielerinnen sowie Verantwortliche haben diese Frauen die Geschichte des FC Bayern mitgeprägt und den Weg des Clubs nachhaltig gestaltet. In ihrer neuen Rolle werden sie nun mit dem FC Bayern neben der Weiterentwicklung des Frauenfußballs über die Vereinbarkeit von Leistungssport und Mutterschaft bis hin zum Übergang von Profisportlerinnen ins Leben nach der Karriere nicht zuletzt auch Themen über den Spielfeldrand hinaus thematisieren. Es sei „ein wichtiges Signal“, so Präsident Herbert Hainer, „dass wir auch bei unseren Legenden die Verdienste der Frauen berücksichtigen – sie sind Pionierinnen“. Der Frauenfußball habe einen langen Weg voller Hürden hinter sich, „aber beim FC Bayern hatten wir schon ein Team, als die Frauen offiziell noch gar nicht kicken durften – diese Vorwärtsgewandtheit, diesen Mut zu Haltung und Innovation, leben unsere Frauen bis heute vor.“
Inspiration für Mädchen und Jungs

Viki Schnaderbeck hatte sich vor allem im Vorprogramm des Bundesliga-Auftakts auf der Esplanade umgesehen und festgestellt: „Da waren extrem viele Kinder, und ich sage bewusst nicht Mädchen, sondern auch viele Jungs – das freut mich und zeigt, dass wir alle Menschen inspirieren.“ Sie konnte sich am Fanfest schwer losreißen, sagte die langjährige Kapitänin der österreichischen Nationalmannschaft. Es sei eine große Ehre, als Legende Teil der FC Bayern Familie zu bleiben. „Diese Anerkennung bedeutet nicht nur persönliche Wertschätzung, sondern auch ein starkes Zeichen für uns ehemalige Spielerinnen“, so Schnaderbeck. „In München bin ich vom Mädchen zur Frau gereift, habe Freunde fürs Leben gefunden und blicke voller Dankbarkeit auf unvergessliche Erinnerungen wie die beiden Meisterschaften und den Gewinn des DFB-Pokals zurück.“

Gemeinsam mit Präsident Hainer übernimmt Karin Danner auf der Esplanade die Siegerehrung eines exklusiven Gewinnspiels für die Mitglieder, dann schwärmt sie: „Nach Jahrzehnten als Spielerin und Managerin erfüllt es mich mit Dankbarkeit, den Frauenfußball beim FC Bayern als Legende weiter repräsentieren zu dürfen.“ Dass der Verein auch weibliche Legenden einbezieht, sei „ein Zeichen für Respekt, Gleichberechtigung und die gemeinsame Geschichte“.

Wenige Wochen nach dem Dienstantritt ist Karin Danner gemeinsam mit Melanie Leupolz beim Bayerischen Sportpreis, um stellvertretend für das an diesem Tag in Wolfsburg spielende Team die Ehrung als „Botschafterinnen des Bayerischen Sports“ entgegenzunehmen. Die Frauen Legenden stehen wie Giulia Gwinn und Kolleginnen für eine großartige Entwicklung, deren Einfluss nicht an den Kreidelinien des Fußballplatzes stoppt. Darauf kann man anstoßen – mit Giovane Élber und dem Rest der (Bayern-)Welt.
Zuletzt verlängerte Momoko Tanikawa ihren Vertrag bei den FC Bayern Frauen:
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