SAP Garden, München
Andi Obst war Topscorer im ersten Spiel
© Pahnke

Obst und Napier werfen die Bayern zum 1:0

Eine Menge Arbeit und deshalb doppelt wichtig: Die Bayern-Basketballer haben das erste Playoff-Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gewonnen, mit dem hart erkämpfen 82:66 (37:36) über Ulm steht es 1:0. In einem lange zähen Duell legte der Titelverteidiger im letzten Viertel endlich seine Fesseln in der Offense ab und traf unter dem Jubel der 11.500 Fans im SAP Garden noch fünf Dreier. Große Beute machten wieder Andi Obst und Shabazz Napier mit jeweils 20 Punkten, Kapitän Vladimir Lucic führte sein Team das komplette Spiel mit einem Double-Double (10/11 Rebounds) an.

Die nächste Aufgabe ist das Auswärtsspiel am Mittwoch in Ulm (20 Uhr/Dyn), am Samstag, 20 Uhr, haben die Bayern dann wieder Heimrecht.        

Tickets für Spiel 3

FC Bayern Basketball - ratiopharm Ulm 82:66 (37:36)

FCBB:

Andreas Obst (20 Punkte, 7 Rebounds, 5/7 Dreier), Shabazz Napier (20, 5/5 Zweier), Vladimir Lucic (10, 11 Rebounds), Devin Booker (9, 7 Rebounds), Niels Giffey (8), Jack White (7), Nick Weiler-Babb (6, 8 Assists), Johannes Voigtmann (2, 5 Rebounds), Justus Hollatz (4 Rebounds), Danko Brankovic, Ivan Kharchenkov, Onuralp Bitim (n.e.)

Topscorer Ulm:

Justinian Jessup (22 Punkte)

Schiedsrichter

Robert Lottermoser, Martin Matip, Christian Theis

Zuschauer

11.500 (ausverkauft)

Alle Zahlen zum Spiel

Drei Viertel eine schwache Dreierquote

Im Gegensatz zum Gast waren die Münchner anfangs kalt aus der Distanz (1/8). Beim 19:19 nach dem ersten Viertel gab es dafür schon sieben offensive Rebounds zu registrieren. Generell fehlte aber noch der Rhythmus im Angriff, speziell der konsequente Zug zum Korb (22:27/14.).

Ein Transition-Dreier Bookers holte die Führung zurück, Napier erhöhte auf 31:27 (16.). In der Defense hatte der FCBB vor allem Jessup (16 von 22 Punkten zur Pause) plus generell die Ulmer Transition zu stoppen. Und mit einer besseren Wurfauswahl vorn wäre zur Halbzeit eine höhere Führung möglich gewesen.

Sich Spielglück und Momentum zu erarbeiten, gelang auch nach Wiederbeginn noch nicht. Ulm verteidigte ebenfalls hart, holte die Bayern jedoch in diesem Viertel früh in den Foul-Bonus. Nur, der FCBB attackierte zu wenig und ließ auch Freiwürfe liegen. Die Dreierquote? Vor den letzten zehn Minuten - 54:52 - immer noch schlecht, nur 4/20.

Ulm nach dem 67:66 ohne Punkte

Mit dem achten Ulmer Dreier und vier Münchner Fouls begann das Schlussviertel, 54:56. Dann traf Obst mit ablaufender Uhr und legte ein Vierpunkte-Spiel nach zum 65:61 - ein unmittelbarer Ballverlust trübte gleich wieder die Stimmung, Timeout.

Vom 67:66 ging es dann furios auf die Ziellinie: Der Fernschütze Obst elektrisierte weiter und Napiers Dreier zum 73:66 bedeutete den höchsten Vorsprung (37.). Und auch das Momentum? Yes, der Zocker Napier diesmal am Brett auf 75, neun Punkte müssten doch reichen bei nur noch 83 Sekunden. Es langte, die Bayern räumten mit letzter Energie hinten alles ab und ließen in den letzten 4:33 Minuten keinen Punkt mehr zu; zumal Ulm an der Linie verlegte.

(Das Spiel und die Highlights gibt es auf Abruf bei Dyn.)

Die Stimmen:

Gordon Herbert, Chefcoach FC Bayern Basketball: „Es war 35 Minuten eine echte Schlacht. Dann haben wir ein paar schwere Würfe getroffen, die uns etwas Luft zum Atmen gaben. Insgesamt haben beide Teams sehr gut verteidigt, im vierten Viertel hat mir die Verteidigung sehr gefallen. Wir waren in den letzten neun Minuten im Bonus, aber wir sind fokussiert geblieben. Die Defense in den letzten fünf, sechs Minuten war herausragend. (…) Die Dreierquote hat mich zwischendurch weniger beunruhigt, mehr aber der defensive Rebound. Ulm hatte viele zweite Chancen, nach dem offensiven Rebound haben sie sehr gut den freien Wurf gefunden.“

Shabazz Napier: „Es sind die besten zwei Mannschaften der Liga und wir wissen, dass wir beide viele Möglichkeiten haben. Es wird also ein harter Kampf in der gesamten Serie. Wir müssen Gas geben. Das Ergebnis ist nicht, wie das Spiel lief: viel Defense, viel Kampf auf beiden Seiten. Das nächste Spiel wird anders, wieder so ein Kampf wie in den ersten 35 Minuten. (…) Wir haben Stops geholt. Ulm hat einen guten Job gemacht, alle haben sich viel bewegt. Wir durften keine Offensivrebounds mehr abgeben, davon hatten sie in der ersten Halbzeit zu viele, das haben wir abgestellt. (…) Mittwoch wird ein großer Kampf. Sie sind ein sehr gutes Team, sie werden nicht aufgeben.“ 

Andreas Obst: „Es war das erwartet enge Spiel. Ulm kam mit viel Energie, viel Physis in der Defensive. Es war klar, dass es kein Highscoring-Game wird, sondern dass das Spiel über die Defensive und die Rebounds entschieden werden würde, und dann war es natürlich umso wichtiger, jede Offensive gut auszuführen. (…) Das Vier-Punkt-Spiel hat sich direkt gut angefühlt. (…) Wenn die Würfe fallen gibt das mehr Räume und Möglichkeiten. Man muss mehr auf uns achten, wir haben viele gute Schützen auf den kleinen und großen Positionen. Aber dafür müssen wir erstmal gut spielen, gut verteidigen, in den Flow kommen, weil wir daraus gute Würfe bekommen – da sind wir extrem gut drin. (…) In Ulm erwarte ich ein volles Haus, da ist gute Stimmung und ein Heimvorteil. Da merkt man die müden Beine nicht, da hat man mehr Energie – das erwarten wir vom Gegner, darauf müssen wir uns vorbereiten.“

Das Playoff-Finale 2025 (best-of-five):

  • Spiel 2: Mittwoch, 18. Juni, 20 Uhr, (Ulm, Dyn)

  • Spiel 3: Samstag, 21. Juni, 20 Uhr (SAP Garden)

  • Falls nötig: Spiel 4: Dienstag, 24. Juni, 20 Uhr, (Ulm)

  • Falls nötig: Spiel 5: Donnerstag, 26. Juni, 20 Uhr (SAP Garden)

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