

Jetzt sind die Bayern richtig gefordert: Den vielen rauschhaften Darbietungen im SAP Garden hat die Mannschaft von Gordon Herbert zum Start ins Playoff-Halbfinale keine weitere hinzufügen können - diese glückte dafür dem Gast Heidelberg, der das Heimrecht klaute und jetzt 1:0 führt. Viel Behauptungswille und Defense wären nötig gewesen im Schlussviertel, um den mutigen Außenseiter zu bezwingen. Doch der durfte in diesen zehn Minuten 31 Punkte erzielen, Bayern verlor vor ausverkaufter Halle unerwartet 90:95 (48:45).
Bester Werfer des FCBB war Kapitän Lucic (22) vor Weiler-Babb (18). Nun hat sich ihr Team am Mittwoch (20 Uhr) auswärts zu beweisen, am Samstag (7.6., 20 Uhr) folgt im SAP Garden das zweite Heimspiel.
Schwache Defense, Booker muss passen
Herberts Team begann mit viel Elan, der Ball lief und von den ersten fünf Dreiern fielen vier, 16:7 (6.). Die ersten Nachlässigkeiten nutzte Heidelberg aber sofort mit viel Speed: 16:16 und dann 25:29, Auszeit Herbert (12.). Ohne Physis klappte es nicht, der Gegner schöpfte sichtbar Zutrauen (31:35/15.). Knappe Führung zur Pause trotz 8/14 Gäste-Dreiern und einem Schreckensmoment, als Booker leicht umknickte.
FC Bayern Basketball - MLP Academics Heidelberg 90:95 (48:45)
FCBB:
Vladimir Lucic (22 Punkte, 7 Rebounds), Nick Weiler-Babb (18 Punkte, 5 Rebounds, 7 Assists), Shabazz Napier (14), Andi Obst (8), Elias Harris (8), Jo Voigtmann (7), Niels Giffey (5), Justus Hollatz (4), Jack White (2), Devin Booker (2), Onuralp Bitim, Danko Brankovic (n.e.)
Topscorer Heidelberg:
DJ Horne (26 Punkte)
Schiedsrichter
Martin Matip, Clemens Fritz, Zulfikar Oruzgani
Zuschauer
11.500 (ausverkauft)
Aus 61:51 wird ein 72:77
Der Center blieb in der Kabine und wird am Montag gecheckt. Auf dem Court setzte Weiler-Babb sein gutes Offensivspiel fort, 61:51 (25.). Anstatt die Partie nun zu übernehmen, gab man leichtfertig Bälle ab und nutzte die Fouls nicht - ein 0:9, die Sache war umgehend wieder offen (28.).
Hin und her wogte es am Ende in Playoff-Intensität. Heidelberg witterte jedoch längst seine Chance und traf schwerste Würfe - 72:77, 81:86 und 84:90 (39.). Harris ersetzte Booker zwar patent und Lucic hielt stark dagegen. Aber die Feldquote der MLP Academics (57 %) sank einfach nicht. Diesen Schlagabtausch verlor die Münchner Verteidigung.
Die Stimmen:
Gordon Herbert, Chefcoach FC Bayern Basketball: „Gratulation an Danny. Sie haben mit Selbstvertrauen gespielt, wir haben bis zu einem gewissen Zeitpunkt nur so gespielt, nicht zu verlieren. Unsere Verteidigung war gut gegen den MBC, heute war sie es nicht. Korbleger und zu viele unbedrängte Würfe. (…) Booker ist mit dem Fuß umgeknickt, wir können jetzt noch nichts dazu sagen. So ist Sport, der nächste Mann muss übernehmen. Harris kam rein, er hat hart gespielt und uns gute Minuten gegeben.“
Elias Harris: „Gratulation an Heidelberg. Sie haben es wirklich gut gemacht und über 40 Minuten lang gekämpft. Sie haben uns das Leben schwer gemacht. Wir hatten immer mal wieder kleine Sprints, mit denen wir wegziehen konnten. Doc hwir konnten das nicht final umsetzten. Das Momentum ist ganz klar auf die Heidelberger Seite gekippt. Sie haben hochprozentig getroffen - auch umkämpfte Würfe. Jetzt müssen wir aus den Fehlern lernen und versuchen, es in Heidelberg besser zu machen. (…) Wir haben Heidelberg zu viele Freiheiten gelassen. Dinge, die wir wissen, aber dann auch umsetzten müssen. (…) Sie haben eine gutes Heimpublikum. Dort spielen sie besser als „on the Road“. Die Situation Ist auf keinen Fall zu unterschätzen, wir wissen aber auch um unsere Qualitäten und müssen mit breiter Brust rauskommen.“
Danny Jansson, Chefcoach MLP Academics Heidelberg: „Seit wir in den Playoffs sind, habe ich das Gefühl, dass alles weitere für uns nur ein Plus ist. Wir haben Spaß, genießen die Zeit und competen. Ich glaube einige Leute waren überrascht, wie wir Chemnitz geschlagen haben. Heute sitze ich auf der Bank und sehe, wie wir gegen Bayern München spielen und denke, dass es ganz klar einen Grund gibt, wieso wie Chemnitz geschlagen haben. Auch wenn wir einige Jungs vermissen und eine kurze Rotation haben, gibt es irgendetwas mit diesen sieben, acht Jungs, was einfach klickt und funktioniert. Am Ende treffen wir natürlich auch einige harte Würfe, das macht es dann schwer, uns zu schlagen. Jetzt müssen wir uns erholen und uns auf Spiel 2 konzentrieren.“
Playoffs 2025 (best-of-five):
- Mittwoch, 4. Juni, 20 Uhr: Halbfinale 2 (in Heidelberg)
- Samstag, 7. Juni, 20 Uhr: Halbfinale 3 (SAP Garden)
- Dienstag, 10. Juni, 20 Uhr: Halbfinale 4 (Heidelberg, falls nötig)
- Donnerstag, 12. Juni, 18.30 Uhr: Halbfinale 5 (SAP Garden, falls nötig)