Francisco lässt 20.000 verstummen

Endlich ein Auswärtssieg als Lohn und was für einer! Die Bayern-Basketballer haben am Donnerstagabend ein spektakuläres 79:78 (41:45) bei Partizan Belgrad gefeiert, ein unglaublicher Buzzer-Dreier-Move von Sylvain Francisco sorgte für die angemessene Belohnung nach einer mutigen Vorstellung vor 20.174 Fans. Für den Pokalsieger war‘s der elfte Sieg, sein französischer Topscorer erzielte 20 Punkte.

Die Bayern spielen wieder am Sonntag in Weißenfels und Faschingsdienstag daheim im Spitzenspiel gegen Chemnitz (20 Uhr), ehe es im BMW Park um den deutschen Pokal geht.

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1,1 Sekunden vor Schluss

Eine wilde Partie entwickelte sich rasch in Belgrad, Kontrolle übers Spiel hatte zunächst nur die tobende Masse. Die Münchner Offense fand kaum den Mann inside, dafür aber den Wurf von außen (21:16/9.); zweimal auch Weiler-Babb, der für den kurzfristig erkrankten Bolmaro (Infekt) den Ball brachte.

Ohne Booker und Bolmaro

Partizans Scoring übernahmen vorwiegend Punter (22) und Kaminsky (14), aber die Gäste fanden über Rebounds ins Spiel, 30:23 (12.). Das frühe dritte Foul für Ibaka (14) schwächte ein Team, das in der Defense nach Lösungen suchte. Nur gut, dass Brankovic (11) lieferte.

Ganze zwei Ballverluste zur Pause waren ein starker Wert, doch knapp 60 Prozent Dreier brachten den Serben den Vorsprung. „In dieser Atmosphäre Defense zu spielen, ist hart, denn keiner kann ein Wort verstehen“, sagte Brankovic vorm Restart.

25 Punkte von Ibaka/Brankovic 

Belgrad profitierte von drei schnellen Ballverlusten, griff offensive Rebounds und hatte erneut Glück mit einem hoch vom Ring tropfenden Dreier - plötzlich 47:57 (25.). Bayern kämpfte jedoch mit viel Herz und angeführt von Francisco auf 72:72 zurück (37.), ein offener Wurf zur Führung blieb noch ungenutzt. Doch dann dribbelte Francisco Kaminsky Knoten in die Beine - sagenhaft.

Die Stimmen:

Pablo Laso, Headcoach FC Bayern Basketball: „Natürlich Gratulation an meine Spieler, sie haben von Beginn an einen tollen Job gemacht. Das war sehr schwer, denn Partizan ist ein Team, das mit sehr viel Energie spielt. Es ist so schwer, hier zu spielen, die Fans pushen sie unheimlich. Dazu hat sich dann Kaminsky in der ersten Halbzeit gezeigt, doch es blieb sehr eng, beide Mannschaften haben sehr gut gespielt. Kaminsky traf schwere Dreier, das gab ihnen noch mal einen Extra-Push. Doch wir sind fokussiert beim unserem Plan geblieben und waren in der Lage, nach einem klaren Rückstand zurückzukommen. (…). Als wir einen offensiven Rebound abgaben und Bonga einen offenen Wurf verfehlte, sah es wieder so aus, als seien wir geschlagen. Doch wir haben am Ende sehr solide und klug verteidigt und klar: Sylvains letzter Wurf war schwer zu verteidigen - es sind die Spieler, die Spiele entscheiden. Ich bin sehr froh über diesen Sieg. Wir werden bis zum Ende um unsere Position in der Tabelle kämpfen.“ 

Sylvain Francisco: „Ehrlich gesagt wollte ich zuerst zum Korb ziehen für die Overtime, doch dann sah ich, wie Kaminsky meinen Drive antizipierte und sobald er seine Hüften drehte, ging ich zurück für den Step-Back. Wenn er nicht reingegangen wäre, hätten wir nichts gehabt. Es war sehr hart hier, speziell in dieser richtig guten Atmosphäre, doch ich habe versucht, die richtige Balance zu finden. Ich war ruhig in der ersten Halbzeit, aber dann haben sie mir einige Möglichkeiten gegeben.“

Serge Ibaka: „Am Ende haben wir zusammengehalten und gekämpft, das war der Schlüssel. Wir wussten, dass es hier nicht einfach wird. Mit diesen Fans im Rücken, kannst du Partizan kaum schlagen, die Atmosphäre ist wirklich verrückt hier - sowas habe ich noch nie zuvor in meinem Leben erlebt. Es war ein sehr wichtiger Sieg für uns, vor allem nach der Niederlage gegen Olympiakos letzte Woche zuhause.“