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Sie standen schon etwas unter Druck - und sie haben geliefert: Mit einem im Schlussviertel sichergestellten 99:84 (52:50) im deutschen Derby bei Alba Berlin haben sich die Bayern-Basketballer den 13. EuroLeague-Erfolg geholt und bleiben damit im Rennen um die Postseason.
Edwards mit 33 Punkten
Bei der Rückkehr von Vladimir Lucic ragte Carsen Edwards (34 Punkte, neue persönliche Bestmarke, plus sechs Assists) vor 12.000 Zuschauern heraus, auch Andi Obst (21), Niels Giffey (10), Nick Weiler-Babb (8) und Oscar da Silva (9) spielten stark.
Für die Münchner gab also bei der Revanche für die überflüssige BBL-Auswärtsniederlage Kapitän Lucic nach 102 Tagen endlich sein Comeback. Dafür fehlte allerdings Spielmacher Napier wegen eines grippalen Infekts.
Alba Berlin - FC Bayern Basketball 84:99 (50:52)
FCBB:
Carsen Edwards (34 Punkte, 6 Rebounds, 6 Assists), Andreas Obst (21, 6/7 Dreier), Niels Giffey (10), Oscar da Silva (9, 5 Rebounds), Nick Weiler-Babb (8, 6 Rebounds, 4 Assists), Devin Booker (5), Vladimir Lucic (4), Ivan Kharchenkov (4), Johannes Voigtmann (3), Kevin Yebo (1), Onuralp Bitim, Danko Brankovic (n.e.)
Topscorer Berlin:
Will McDowell-White (18 Punkte)
Schiedsrichter
Borys Rhyzyk, Carlos Cortes, Maxime Boubert
Zuschauer
12.112
Neben Weiler-Babb war deshalb auch Obst mit dem Ballvortrag betraut. Der Weltmeister kam von der Bank und sah einen guten Start: 15:6, die Defense stand (6.). Mit den ersten Wechseln zerfaserte die Struktur hinten, Berlin zog zum Korb und profitierte vom schon achten Ballverlust, 35:39 (14.). In einem Hightempo-Spiel hatte Alba zu viele Chancen in der Transition.
Nach der Pause war der defensive Rebound zu verbessern, zu viele zweite Chancen für Alba. Und der Dreier fiel zwischenzeitlich seltener, bis Edwards traf (63:57/27.). Der Topscorer war dann für Minuten nicht zu halten, ging hart zum Brett und legte von außen nach - 81:70 (33.). Der blendende Obst (6/7 Dreier) und Giffey zogen nach, 88:72 (35.), das musste diesmal reichen - tat es.
Die Stimmen:
Gordon Herbert, Chefcoach FC Bayern Basketball: „Ich denke, in den ersten fünf Minuten des vierten Viertels haben wir eine tolle Reaktion gezeigt. Es war 30 Minuten ein Vor-und-zurück, Alba hat immer geantwortet, doch dann haben wir großartig reagiert. Obst hat da sehr gut geworfen und hatte große Plays. (…) Carsen hat mir vor dem Spiel gesagt, dass er müde ist – so hat er nicht gespielt. Wir haben die ganze zweite Hälfte gespielt und die Rotation gekürzt; die Jungs haben sich wirklich durchgekämpft. Er hatte starke Aktionen, aber sein komplettes Spiel war besser heute. Carsen hat nicht nur gescort, auch seine Verteidigung war gut. Er war engagiert und hat einen guten Job gegen Thomas gemacht. (…) Wir sind zu offen gewesen und haben, wenn wir geswitcht haben, das Postspiel nicht gut genug weggenommen. Das haben wir in der zweiten Hälfte besser gemacht. (...) Oscar hat begonnen, weil ich dachte, dass er ein besseres Match-Up gegen Schneider ist. Zweitens wollen wir ihn in Schwung bringen und er hat gut reagiert. Zudem wollten wir die zweite Fünf mit Jo Voigtmann stärken. (…) Lucic mit seiner Präsenz allein im Training zurückzuhaben, ändert so viel. Er war vor ein paar Jahren im All-First-EuroLeague-Team und hatte danach Verletzungen. Er ist ein Highlevel-Spieler mit hohem Basketball-IQ. Er war drei Monaten draußen, seine Anwesenheit hilft so sehr. Mit ihm und Giffey haben wir auch mehr Größe.“
Carsen Edwards: „Wir haben mit 15 Punkten gewonnen? Es fühlt sich gegen Berlin nie so an, es fühlt sich an wie ein Sieg mit drei Punkten, so wie es hin und hergeht. Es ist gut für uns, einen Sieg geholt zu haben. Sie können immer Momentum bekommen und Würfe treffen. Der Sieg bedeutet uns viel, jeder Sieg tut das. Wir sind einfach froh, dass wir gewonnen haben und alle gesund geblieben sind. (…) Wir konnten Stops bekommen. Vor allem auswärts bestimmt das das Momentum. (…) Ich denke nicht über meine Punkte nach. Ich versuche einfach gute Würfe zu bekommen, an mich zu glauben und das richtige zu tun. Ich hätte heute einiges anders machen können, aber ich bin froh, dass wir gewonnen haben.“
Andreas Obst: „Wenn ich offen bin, bin ich bereit zu werfen. Ich habe Selbstbewusstsein und hatte heute ein gutes Gefühl. Aber es war eine Teamleistung heute, wir haben gut geworfen und auch schwere Würfe getroffen. (…) In einer Saison sind schwere Zeiten unvermeidlich. Man muss dann einen Weg da raus finden, hart arbeiten und nach vorne schauen.“
Nick Weiler-Babb: „Wir haben stark angefangen und Druck gemacht. Aber sie haben mit unserer Körperlichkeit mitgehalten. Daher mussten wir einfach weitermachen, weiter physisch spielen. Sie hatten ihre Läufe, wir hatten unsere. Deshalb mussten wir in den letzten 20 Minuten resilient bleiben. (...) Ich versuche ihn (Carsen) im Training nicht wütend zu machen. Zum Glück ist er meistens in meinem Team. Er ist nur schwer zu stoppen - besonders, wenn er wütend wird. Er kommt zu diesen Bewegungen, bei denen niemand vor ihm stehen kann."
Die nächsten Spiele des FCBB:
- Sonntag, 26. Januar, 15 Uhr: 15. easyCredit BBL-Spieltag, FCBB – Bamberg Baskets (BMW Park)
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Donnerstag, 30. Januar, 19 Uhr: 24. EuroLeague-Spieltag, Zalgiris Kaunas – FCBB
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Sonntag, 2. Februar, 16.30 Uhr: 16. easyCredit BBL-Spieltag, FCBB – Alba Berlin (SAP Garden)
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Dienstag, 4. Februar, 20.45 Uhr: 25. EuroLeague-Spieltag, FCBB – Armani Olimpia Mailand (SAP Garden)
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Donnerstag, 6. Februar, 20.30 Uhr: 26. EuroLeague-Spieltag, FCBB – Asvel Lyon-Villeurbanne (SAP Garden)