





Es geht weiter! Der FC Bayern Basketball setzt seine aufregende Reise durch Europa fort, das Team von Gordon Herbert gewann am Dienstagabend das dramatische Play-In-Heimspiel gegen Roter Stern Belgrad 97:93 (84:84, 39:46) nach Verlängerung. Kapitän Lucic ebnete hier vor 11.200 Zuschauern den Weg mit zwei Dreiern, doch erst in den letzten Sekunden waren die Serben bezwungen.
Freitagabend bei Real
Damit hat der Deutsche Meister am Freitagabend (20.45 Uhr/MagentaSport) die historische Chance, es im Play-In-Finale bei Real Madrid (73:81 gegen Paris) in die Playoffs gegen Olympiakos Piräus zu schaffen. Gegen Belgrad scorten neben Lucic (13) auch Booker (21), Edwards (17), Weiler-Babb (15), Giffey und das Münchner Talent Kharchenkov (je 11) zweistellig.
FC Bayern Basketball - Roter Stern Belgrad 97:93 n.V. (84:84, 39:46)
FCBB:
Devin Booker (21 Punkte, 5 Rebounds), Carsen Edwards (17), Nick Weiler-Babb (15, 6 Rebounds, 6 Assists), Vladimir Lucic (13, 8 Rebounds), Ivan Kharchenkov (11, 5/5 FG, 6:26 Minuten), Niels Giffey (11), Shabazz Napier (4), Elias Harris (3), Danko Brankovic (2), Andreas Obst, Johannes Voigtmann, Onuralp Bitim (n.e.)
Topscorer Roter Stern:
Filip Petrusev (30 Punkte)
Schiedsrichter
Miguel Angel Perez, Emin Mogulkoc, Arturas Sukys
Zuschauer
11.200 (ausverkauft)
Im fünften Spiel binnen zehn Tagen gelang zwar der Einstieg, die Halle fing früh Feuer und pushte das Team zu vier Dreiern (12:7/5.). Doch Belgrad verschloss darauf hinten die Zone und kam vorn immer wieder in ebendiese. Der Unterschied der Stile war erkennbar, jener der Gäste brachte Erfolg mit vielen Layups, 16:23 (9.). Ausgerechnet Youngster Kharchenkov, 18, durchbrach diese Statik und holte fünf Punkte in Serie.
Die Bayern erhöhten die Physis; sich jedoch mit der Regelauslegung zu arrangieren, fiel schwer und brach erneut den Rhythmus. Die Aggressivität reichte nicht, speziell in der Lowpost-Defense, plötzlich hieß es 36:46 (20.).
Weiler-Babbs Rakete auf Booker
Im dritten Viertel waren die rund 1.500 Gästefans kaum noch zu vernehmen, denn die Bayern legten physisch zu – 54:55 und nach Babbs Dreier zum 59:57 (27.) endlich wieder die Führung. Bis auf 71:61 setzte sich ein enthusiastischer Gastgeber in diesem 32:13-Viertel ab.
Giffey traf von außen zur höchsten Führung, 74:63 – nur, Belgrad kehrte mit einem 8:0-Run zurück. Die Dramatik stieg heftigst, die Körper flogen übers Parkett, 77:80 (-1:44 Min.). Edwards schleppte sich angeschlagen übers Feld, scorte aber trotzdem, auch Babb - 82:82, noch 34 Sekunden. 2,4 Sekunden vor Ende kämpfte sich Edwards wild durch, 84:82, doch beim letzten Einwurf verschlief Bayern, die Zone zu bewachen. Overtime.
„Ein großes Lob an die Jungs“
Es wurde noch wilder: 90:86, zweimal Lucic von draußen, 92:89 - und dann feuerte Babb den Ball in Bedrängnis irgendwie über dem nach vorn, eine Rakete auf Booker – der Dunk zur Entscheidung. Giffeys Freiwürfe machten alles fix.
Die Stimmen:
Gordon Herbert, Cheftrainer FC Bayern Basketball: „Gestern haben wir uns alle wie dead man walking gefühlt, noch heute früh sahen sie wie ein totes Team beim Gehen aus. Großes Lob deshalb an unsere Spieler, sie fanden Energie und Entschlossenheit, sich durchzukämpfen gegen die Müdigkeit. Es war eine Achterbanfahrt, wir hatten eine sehr gute Phase im dritten Viertel. Doch dann sind wir vor die Wand geprallt, sie hatten einen Run. (…) Nach der letzten Auszeit (der regulären Spielzeit) haben wir uns verzockt, aber großes Lob an die Jungs: Sie haben den Kopf oben gehalten, Vladi hatte einige große Würfe zu Beginn der Overtime. (…) Ivan hat in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt, er kam zum Korb und gab uns Energie. Auch Elias lieferte sie uns in der zweiten Hälfte, mit Kampf und Entschlossenheit. (…) Es ist einfach ein guter Sieg. So zu gewinnen – hinten zu liegen, zurückzukommen und dann nochmal, alles gegeben in der Overtime –, das bringt uns weiter zusammen. Das zeigt die Resilienz dieses Teams. Jetzt müssen wir uns erholen, die Erschöpfung bekämpfen. Mental können wir jetzt nicht erschöpft sein. Sie müssen entspannen, sich behandeln lassen und am Donnerstag haben wir ein kurzes Training morgens. (…) Ich werde mir das Video anschauen und sehen, was wir verbessern müssen. In der Halbzeit haben wir zu viele Korbleger abgeben, der Ball kam zu einfach in die Zone.“
Devin Booker: „Nick hatte mich gesehen, bevor die Verteidigung kam. Ich wusste einfach, er wirft diesen Ball. Etwas hat mir gesagt, geh nach vorne, der Ball findet dich schon irgendwie. Nick hat mich gefunden, ich hab ihn gestopft. (…) Wir haben die ganze Saison voneinander profitiert, das hört jetzt nicht auf. (…) Ich bin ein emotionaler Typ. Der Dunk war einfach die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Ich hätte ihn noch fester dunken können, er hätte noch besser sein können. Aber es war ein Ausrufezeichen. Ich wollte sichergehen, dass er reingeht.“
Nick Weiler-Babb: „Es war ein hart umkämpftes Spiel, viele Aufs und Abs, beide Mannschaften hatten Runs, beide Teams hatten Probleme. Aber wir haben es durchgezogen, großen Respekt für unsere Jungs, wie wir das am Ende des vierten Viertels gemacht haben. (…) Wir wussten, wir müssen heute gewinnen. Wir haben die reguläre Saison nicht so abgeschlossen, wie wir wollten. Die erste Halbzeit war ähnlich, aber wir sind in der zweiten Hälfte gut zurückgekommen.“
Die nächsten Spiele des FCBB:
- Freitag, 18. April, 20:30 Uhr: Play-In-Spiel, Real Madrid – FCBB
- Sonntag, 20. April, 15 Uhr: 28. easyCredit-Spieltag, Veolia Towers Hamburg – FCBB (Dyn)
- Sonntag, 27. April, 15 Uhr: 29. easyCredit-Spieltag, FCBB – Syntainics MBC (BMW Park)
- Sonntag, 4. Mai, 15 Uhr: 30. easyCredit-Spieltag, FCBB – BG Göttingen (BMW Park)