SAP Garden, München
Stadion/ZuschauerzahlSAP Garden, München11500 Zuschauer
Isiaha Mike beim Dunk
© Stickel

Die Bayern kämpfen Mailand 64:53 nieder

Ein Offensivfeuerwerk brachte dieser Abend nicht, umso süßer schmeckt das Resultat: In einem erbitterten Kampfspiel haben die Bayern-Basketballer am Dienstagabend den italienischen Rekordmeister Olimpia Mailand 64:53 (28:33) zum zweiten Saisonsieg bezwungen. Die ersatzgeschwächten Münchner machten mit besonders nach der Pause viel Leidenschaft eine mittelprächtige Wurfleistung wett, allen voran die Kapitäne Lucic (15 Punkte) und Obst (14). Der SAP Garden war mit 11.500 Fans zum 30. Mal hintereinander bei Bayern-Spielen ausverkauft.

Am Mittwochmittag machen sich die Bayern in die Türkei auf, zu Titelverteidiger Fenerbahce Istanbul (Do., 19.45 Uhr). Nächstes Heimspiel: das wichtige Pokal-Achtelfinale am Montagabend (20 Uhr) im BMW Park gegen Braunschweig.

Zu den Tickets

FC Bayern Basketball - EA7 Emporio Armani Milano 64:53 (28:33)

  • FCBB:
    Vladimir Lucic (15 Punkte, 5 Rebounds), Andreas Obst (14, 5 Rebounds), Kamar Baldwin (11), Niels Giffey (8), Isiaha Mike (7), Wenyen Gabriel (4, 5 Rebounds), Justus Hollatz (2), Justinian Jessup (2), Xavier Rathan-Mayes (1), Leon Kratzer, David McCormack, Oscar da Silva (n.e.)
  • Topscorer Mailand:
    Devin Booker (11 Punkte)
  • Schiedsrichter
    Miguel Angel Perez, Joseph Bissang, Leandro Lezcano
  • Zuschauer
    11.500 (ausverkauft)

Alle Zahlen zum Spiel 

Neben Jokubaitis, Voigtmann und Harris also auch ohne Jovic, dessen Knöchel noch geschwollen ist nach dem Malheur vom Sonntag – die Frage war, wie die Bayern diese Vakanz auf Point Guard füllen würden. Auf der Eins begann Baldwin, der nach drei Minuten auch den ersten Korb zum 2:3 erzielte (am Ende 11 Punkte).

Zum 30. Mal in Serie ausverkauft 

Über aggressive Defense und die Ballbewegung vorn holte Bayern die 16:14-Führung nach dem ersten Viertel. Kein Team konnte sich absetzen, der FCBB nicht wegen der vielen Nachlässigkeiten beim Rebound, 13:25 zur Pause. Angesichts der Punktarmut (2/11 Dreier) ein besonders ärgerliches Versäumnis.

Nach der Pause warf Baldwin seinen ersten Dreier zum 38:37 (25.), Kratzer checkte mit Rebounds und Assist ein - 42:37 (27.), die Halle übernahm und das Viertel ging 18:7 an Bayern.

18:7 im dritten Viertel 

Mit 46:40 und Ballbesitz in den Schlussabschnitt, Mike von außen zum 49:42, in kleinen Schritten lief es voran.  Doch Mailands Stars kamen zur Crunchtime allesamt auf den Court, beim Münchner 56:48 wurde es brenzlig für sie (37.). Mit letzter Energie und einigen starken Defensiv-Plays – nur 20 Mailänder Punkte nach der Pause  - holten sich Gordie Herberts Männer diesen wertvollen Heimsieg.

Die Stimmen:

Gordon Herbert, Chefcoach FC Bayern Basketball: „Ich muss meine Spieler für eine herausragende Leistung loben. Die große Quintessenz dieses Spiels ist: Wir können gewinnen, wenn sich unsere Offense schwertut, aufgrund des Einsatzes in der Verteidigung. In der zweiten Halbzeit haben wir endlich den Defensiv-Rebound herausgeholt, das war für mich der wichtigste Punkt. Und Leon Kratzer hat die ersten 25 Minuten nicht gespielt, kommt rein – und hat überragende vier Minuten für uns mit plus neun. Man sieht, wie er immer engagiert ist auf der Bank und die Teamkollegen ermuntert – und dann kommt er rein und ist eady, zu spielen. In diesem Moment wurde eine interessante Teamdynamik erzeugt. (…) Wir haben sie niedergekämpft, weil die Jungs von der Bank bereit waren, das war groß. Meistens spiele ich mit zehn, heute mit elf. Doch wir haben zwölf Jungs, die spielen können. Wir haben eine gute Tiefe und du kannst jeden reinwerfen. Aber ich kann nicht alle zwölf glücklich machen. So, wie Oscar zuletzt gespielt hat, hätte ef es verdient zu spielen.“

Vladimir Lucic: „Es war wichtig, nach dem Spiel hier gegen Kaunas zurückzukommen. Wir haben das gegen Bamberg geschafft und heute bestätigt. Nicht das schönste Spiel, aber ich nehme einen hässlichen Sieg gerne mit. Wir haben nicht viel Zeit, um uns zu erholen, morgen geht es schon weiter nach Istanbul, wo uns der amtierende Champion erwartet (…) Der defensive Rebound fiel uns in der ersten Halbzeit schwer, alle fünf Jungs haben nach der Pause besser ausgeboxt und die Grundlagen besser gemacht. Es war ein physisches Spiel. Mailand hat auch einige offene Würfe nicht getroffen, aber ein Sieg ist ein Sieg.“

Andreas Obst: „Ich denke wir haben ein gutes defensives Spiel gemacht, aber haben uns nicht die Rebounds geholt, die wir holen sollten, das hat ihnen einfache Punkte ermöglicht. Das war der Grund, warum wir zur Halbzeit zurücklagen. In der zweiten Hälfte haben wir uns die Rebounds geholt, konnten dann unser Spiel machen und hatten mehr Rhythmus. Das war der Schlüssel. Es war nicht schön, aber es war hart erarbeitet und physisch. (…) Das ist die Einstellung, die wir haben sollen. Nie aufgeben, physisch sein, egal, ob wir 20 führen oder zurückliegen. Es ist ein harter Spielplan, aber für müssen die Energie bringen – auch, wenn unsere Würfe mal nicht fallen.“

Niels Giffey: „Das Spiel war langsam, mit langsamer Pace. Wir und Mailand haben offene Dreier liegen gelassen. Es ist vielleicht nicht die große Basketball-Kunst gewesen, aber defensiv sahen wir okay aus, mit Energie, und haben da Lösungen gefunden (…) Es hilft uns, das Wenyen wieder da ist, er klärt manche Mismatches. Gerade am Ende hat er gegen Brown die Situation geklärt und so das Spiel unter Kontrolle gehalten. (…) Ich hab mir ein paar hässliche Punkte erkämpft – wenn der Dreier schon nicht reingeht, muss ich das eben so machen. Ich habe mir einige Mismatches erkämpft, auch mit unseren Bigs. Das war schon eine komische Aufstellung, auch mit Shields auf der Vier. (…) Wir lernen von Spiel zu Spiel. Wir gucken uns die Spiele viel an, reden viel. Wir müssen in dieses Mindset kommen. Gerade zuhause ist es wichtig, Spiele zu gewinnen, mit Energie zu spielen, aber auch mit dem Bewusstsein, wir sind noch nicht lange zusammen, hatten eine hässliche Preseason, und wenn man neben die Bank guckt, sitzt da noch eine halbe Starting Five.“

Die nächsten Spiele des FCBB:

  • DO., 16. Oktober, 19.45 Uhr: 5. EL-Spieltag, Fenerbahce Istanbul – FCBB
  • MO., 20. Oktober, 20 Uhr: BBL-Pokal, Achtelfinale: FCBB – Löwen Braunschweig (BMW Park)

  • FR., 24. Oktober, 20.45 Uhr: 6. EL-Spieltag, FCBB – Olympiakos Piräus (SAP Garden)

  • SO., 26. Oktober, 18 Uhr: 5. BBL-Spieltag, Alba Berlin – FCBB

  • DI., 28. Oktober, 20 Uhr: 7. EL-Spieltag, FCBB – Real Madrid (SAP Garden)

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