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Umbruch in der Führungsetage & Sechs-Titel Jahr

Zu Beginn der Spielzeit 2019/20 konnte Niko Kovač leider nicht an seine Erfolge aus dem Vorjahr anknüpfen und so trennten sich im November 2019 die Wege von Verein und Trainer einvernehmlich. Hansi Flick übernahm, vorerst interimsweise, die Mannschaft auf Platz vier der Bundesliga. Der Weltmeister-Co-Trainer machte seine Sache so gut, dass sein Vertrag im Frühjahr bis zum Sommer 2023 verlängert wurde.

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Bei der Jahreshauptversammlung im November 2019 wurde Uli Hoeneß verabschiedet und zum Ehrenpräsidenten ernannt. Auf ihn folgte Herbert Hainer.

Auch an der Spitze des Vereins gab es einen Wechsel – und der war gleichbedeutend mit dem Ende einer Ära: Schon im August 2019 hatte Uli Hoeneß angekündigt, dass er sich nicht zur Wiederwahl zum FCB-Präsidenten am 15. November aufstellen lassen würde. Als seinen Nachfolger wählten die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung Herbert Hainer. Hoeneß, der den Verein über 40 Jahre geprägt hatte, wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. „Ein Leben ohne den FC Bayern wird es für ihn nie geben, und er ist bei uns immer willkommen. Ich wünsche meinem Freund Uli alles Gute“, ehrte ihn der damalige Vorstandschef und langjährige Wegbegleiter Karl-Heinz Rummenigge.

120. Geburtstag und Einschnitt durch Corona

Von seiner Heimat am Tegernsee aus sah Hoeneß, wie der FCB unter Flick schnell wieder in die Spur zurückfand. Die Bayern begeisterten mit großartigem Offensivfußball und einer starken Defensive. Am 20. Spieltag wurde die Tabellenspitze zurückerobert und so konnte der 120-jährige Klub-Geburtstag gebührend gefeiert werden. Am 8. März lief der FCB aus diesem Grund im speziellen Retro-Shirt auf und besiegte den FC Augsburg in der ausverkauften Allianz Arena mit 2:0. Doch leider blieb die Party nicht nur deswegen im Gedächtnis. Es war das letzte Heimspiel des FC Bayern vor Publikum für eine ganz lange Zeit. Kurz nach dieser Partie sorgte die Corona-Pandemie für eine Unterbrechung des Spielbetriebs.

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Nach Philipp Lahm 2013 wurde Manuel Neuer 2020 zum 2. Triple-Kapitän des FC Bayern.

Etwas mehr als zwei Monate ruhte der Ball. Flick hielt seine Mannschaft mit Cyber-Trainings fit und dies sollte sich lohnen. Am 17. Mai ging es endlich wieder los und die Bayern schlugen Union Berlin mit 5:2. Auch die restlichen acht Liga-Partien wurden souverän gewonnen und somit war mit der Meisterschaft der erste Titel sicher. Die nächste Krönung folgte nach dem 4:2-Erfolg im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen. In der Champions League musste noch das Rückspiel im Achtelfinale gegen den FC Chelsea absolviert werden. Nach dem 3:0-Auswärtssieg im Hinspiel vor der Unterbrechung erreichten die Münchner Anfang August mit einem 4:1 zuhause hochverdient die nächste Runde. Ab dem Viertelfinale wurden alle weiteren Runden aufgrund der Corona-Pandemie in einem einzigen K.o.-Duell im Finalturnier in Lissabon ausgetragen. Und in dieses starteten die Münchner furios.

Titel um Titel und besondere Auszeichnungen

Mit 8:2 wurde der FC Barcelona dominiert und nach Hause geschickt. Die Bayern hatten ein Ausrufezeichen gesetzt und wurden ihrem Favoritenstatus gerecht. Im Finale köpfte Kingsley Coman sein Team zum 1:0-Sieg über Paris Saint-Germain. Die Bayern holten zum sechsten Mal den Henkelpott - das zweite Triple der Vereinsgeschichte war perfekt und die Rekordjagd eröffnet.

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Mit dem Klub-WM-Pokal war die Titelsammlung 2020 komplett. Benjamin Pavard erzielte im Finale gegen UANL Tigres den 1:0-Siegtreffer.

Ein 8:0-Kantersieg gegen Schalke stellte dann den perfekten Auftakt in die neue Saison dar. Mit dem Triumph über den FC Sevilla (2:1 n.V.) im UEFA Supercup gab es schnell einen weiteren Titel zu feiern. Der nächste folgte nach dem 3:2-Erfolg über Borussia Dortmund im DFL-Supercup. Darüber hinaus gab es hochverdient zahlreiche Auszeichnungen für den FC Bayern und seine Spieler. Unter anderem wurde Manuel Neuer als Welttorhüter geehrt und Robert Lewandowski zum FIFA-Weltfußballer ausgezeichnet. Er war der erste Weltfußballer, der zum Zeitpunkt der Auszeichnung das Bayern-Trikot trug.

Mit Kampfgeist und Mentalität zum 6. Titel

In der Liga machte sich die Belastung aufgrund des coronabedingt engen Spielplans jedoch bemerkbar. Die Flick-Elf dominierte die Gegner nicht mehr wie gewohnt und kassierte viele Gegentore. Die Mannschaft überzeugte aber mit einer beeindruckenden Mentalität. So konnten fast alle Partien noch gedreht und so gut wie immer gepunktet werden.

Im DFB-Pokal gelang dies leider nicht und so war dieser Wettbewerb nach der Niederlage im Elfmeterschießen bei Holstein Kiel nach der 2. Runde beendet. Dafür zeigten die Bayern bei der FIFA-Klub-WM ihr Können und holten dort den sechsten Titel innerhalb eines Jahres. Dies gelang zuvor nur dem FC Barcelona 2009. Flick und sein Team schafften also Historisches und wollten sich damit nicht zufriedengeben. In der Champions League spielte der Titelverteidiger erneut stark, schied im Viertelfinale aber aufgrund der Auswärtstor-Regel gegen Paris Saint-Germain aus. Der 1:0-Auswärtssieg im Rückspiel war nach der 2:3-Hinspielniederlage leider zu wenig.

Der 5. Stern für den FCB - Fabelrekord für Lewandowski

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Am 33. Spieltag gelang Robert Lewandowski sein 40. Saisontor. Damit egalisierte er den Fabelrekord von Gerd Müller und ehrte den Bomber beim Torjubel. Eine Woche später setzte Lewandowski sogar noch einen drauf und stellte mit dem 41. Treffer einen neuen Rekord auf.

In der Bundesliga übernahmen Manuel Neuer & Co. im letzten Spiel vor Weihnachten die Tabellenführung und gaben diese bis zum Ende nicht mehr ab. Bereits am 32. Spieltag standen die Münchner erneut und zum 9. Mal in Folge als Meister fest. Es war der 31. Titel der Vereinsgeschichte und der 30. in der Bundesliga. Damit wird der FCB ab der Saison 2021/22 mit fünf Sternen auf der Brust auflaufen. Herausragend dabei war Weltfußballer Lewandowski, der unglaubliche 41 Saisontore erzielte. Damit überbot er den fast 50 Jahre alten Fabelrekord von Gerd Müller (40 Tore 1971/72).

Bereits wenige Wochen vor dem Saisonende gab Hansi Flick bekannt, dass er seinen Vertrag vorzeitig auflösen möchte, und die Bayern entsprachen diesen Wunsch. 19 Monate dauerte seine Amtszeit an der Isar und bescherte den Bayern unglaubliche sieben Titel. Als Nachfolger verpflichteten die Münchner den jungen gebürtigen Oberbayern Julian Nagelsmann von RB Leipzig. Und auch in der Führungsetage gab es den nächsten Umbruch.

Ende einer Ära: Kahn folgt auf Rummenigge

Karl-Heinz Rummenigge gab sein Amt als Vorstandsvorsitzender vorzeitig an Oliver Kahn ab. „Es ist der strategisch sinnvollste und logische Zeitpunkt“, begründete Rummenigge die Entscheidung, nicht wie geplant bis Januar 2022 zu warten. Gemeinsam mit Uli Hoeneß machte er den Verein zu einem der größten der Welt mit hohem internationalem Ansehen. Dies wollen nun Oliver Kahn und FCB-Präsident Herbert Hainer mit dem neuen Trainerteam fortführen. „Wir wollen den Verein auch in Zukunft weiter so erfolgreich gestalten und weiterentwickeln“, meinte der ehemalige Weltklasse-Torhüter bei seinem Amtsantritt im Juli 2021.

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