

Es geht weiter nach oben: Mit einer überzeugenden Willensleistung im vierten Spiel binnen sieben Tagen haben die Bayern-Basketballer am Donnerstagabend den italienischen Meister Virtus Bologna 86:70 (41:38) bezwungen. Mit dem zweiten EuroLeague-Erfolg in Serie zogen die Münchner bei der Premiere von Spencer Dinwiddie mit den Gästen gleich (beide 4:4) und machten es deutlich besser als im Heimspiel der Vorsaison (72:82).
Nach Punkten lagen Obst (21) und Mike (15) vorn. Enormen Input hatten jedoch - nach Voigtmann in der ersten Hälfte (10) - erneut da Silva (9) und vor allem Jessup (12), der erst in der 25. Minute von der Bank kam und das Spiel in der entscheidenden Phase veränderte. Ein weiteres Detail: Jovic spielte acht der 21 Assists und holte fünf Steals.
Topscorer Obst opfert sich in der Defense auf
Während Dinwiddie (6) trotz Jetlag und null Teamtrainings debütierte, setzte Giffey (Infekt) noch aus. Seine Mannschaft traf erste Dreier durch Obst und Lucic, nach dem 13:6-Start entwickelte sich aber der erwartete Abnutzungskampf. Bei 5 Minuten 09 checkte Dinwiddie erstmals ein, den nächsten Dreier versenkte jedoch da Silva aus der Ecke zum 21:17 (12.). Bayern blieb vorn, bewegte den Ball mehrfach gut ans Brett (34:27/16.), vernachlässigte allerdings in den Minuten vor der Pause die Defense: Bologna scorte hochprozentig in der Zone (38:38/40).
FC Bayern Basketball - Virtus Bologna 86:70 (41:38)
- FCBB:Andreas Obst (21 Punkte), Isiaha Mike (17), Justinian Jessup (12), Jo Voigtmann (10, 6 Rebounds), Oscar da Silva (9, 5 Rebounds), Spencer Dinwiddie (6), Vladimir Lucic (4), Stefan Jovic (3, 8 Assists), Wenyen Gabriel (2), Kamar Baldwin (2), Xavier Rathan-Mayes, Justus Hollatz (n.e)
- Topscorer Virtus Bologna:Alen Smailagic (17 Punkte)
- SchiedsrichterDamir Javor, Joseph Bissang, Vasiliki Tsaroucha
- Zuschauer11.500 (ausverkauft)
Debütant Dinwiddie holt die Führung zurück
Nach der Pause ging Virtus durch Edwards (16) erstmals 42:41 in Front. Bayern spielte hier zu langsam und scorte knapp drei Minuten nicht - 46:51 (24.). Doch Dinwiddie holte mit seinen ersten Punkten die Führung zurück und Jessup kam nun erstmals aufs Feld. Alle nahmen jetzt noch einen Drops Energie, die Fans inklusive.
Ein Hangtime-Layup von Obst und Jessups nächster Dreier erhöhten auf 75:61 (36.), auf den Rängen begannen mit Recht die Feierlichkeiten. Obst zeigte noch mal seine Kunst von außen, das letzte Viertel dominierte der FCBB 25:15. Ein guter Sieg.
Die Stimmen:
Gordon Herbert, Chefcoach FC Bayern Basketball: „Die ersten 25 Minuten fühlten sich wie beim Zahnarzt an, es passierte nicht viel. Doch in den letzten 15 Minuten gaben wir die Energie gefunden. Andi Obst hat einen tollen Job gegen Edwards gemacht und sich aufgeopfert in der Defense. Dann kam JJ (Jessup) rein und machte den Unterschied für uns. Er hatte die 25 Minuten davor nicht gespielt und mit ihm und der Gruppe am Ende fanden wir die Energie. Das war das vierte Spiel in sieben Tagen, ich bin sehr stolz auf unsere Spieler, wie sie sich durchgekämpft haben gegen die Müdigkeit. (…) In den letzten beiden Spielen hat mir unsere Verteidigung in der zweiten Halbzeit gefallen. (…)
JJ spielt auch ohne Ball sehr gut, er braucht ihn nicht. Mit ihm wurde der Spielrhythmus besser. Aber auch seine Defense war in den letzten 15 Minuten herausragend. Vor zwei Tagen hat am Ende Xavier (Rathan-Mayes) übernommen, heute war es JJ. Wir haben mit 15 Spielern einen guten Wettbewerb, das ist gut für uns. Alle von ihnen können spielen, das muss unsere Stärke werden. (…)
Bei Spencer rechne ich mit einer schnellen Eingewöhnung, er versteht das Spiel und ist ein smarter Junge. Er hat ein paar sehr gute Pässe gespielt. Ich glaube, er passt richtig gut zu uns, auch in der Kabine, easy. Wir haben Samstag und Sonntag Training. In der NBA wird ja nicht trainiert. Das wird neu sein für ihn.“
Justinian Jessup: In der zweiten Halbzeit habe ich versucht, Energie zu bringen; versucht, aggressiv zu sein, (…) in offensiven und defensiven Plays. Das ist uns zusammen gelungen. Wir haben Würfe getroffen, haben den Ball gut bewegt und mit einem guten Tempo gespielt. (…) In Paris erwarte ich einen Sieg. Wir wollen auf dem aufbauen, was wir in den letzten beiden Heimspielen erreicht haben.“
Spencer Dinwiddie: „Die Fans waren groß. Sie haben viel Energie gebracht. Das hat Spaß gemacht. Es war heute ein Team-Sieg. (…) Ich bin seit 36 Stunden hier, aber gebe alles, um zum Erfolg beizutragen. (…) Gegen Real war es ein anderes Spiel. Gegen Bologna lagen wir nicht zurück und haben das Spiel gut zu Ende gebracht. (…) Wir wollen bei Bayern gewinnen. Ich bin noch zu neu, um Vorhersagen zu machen, aber wir haben eine gute Truppe, um viel zu erreichen. (…) Ich kenne Gordie aus meiner Zeit in Brooklyn. Er hat von der Stadt und den Gegebenheiten geschwärmt. Ich will mit der Stadt gewinnen.
Andreas Obst: „In der ersten Halbzeit hatten wir Virtus gut ins Spiel gelassen. In der zweiten Hälfte haben wir es immer besser in den Griff bekommen. Wir haben die Würfe getroffen und jeder hat eine gute Energie mitgebracht. (…) Wir müssen viel kommunizieren als Mannschaft. Wir müssen uns noch kennenlernen und uns als Team verbessern (…) JJ hat gute defensive Aktionen gehabt, viele Rebounds geholt. Offensiv hat er Talent, deswegen sind wir nicht überrascht, wenn er Würfe trifft. (…) Spencer wird uns sehr helfen, mit seiner Erfahrung und mit seinem Talent. Wir müssen nun auch mit ihm viel kommunizieren.“
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