Am Mittwochabend empfängt der FC Bayern Paris Saint-Germain im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League. Es ist das erste Wiedersehen der beiden Kontrahenten seit der magischen Nacht von Lissabon, als die Münchner durch den 1:0-Sieg über PSG zum sechsten Mal den Henkelpott gewinnen konnten. fcbayern.com hat für euch die wichtigsten Informationen und Hintergründe zum kommenden Gegner vor der Neuauflage des letztjährigen Finals zusammengefasst.
Bayerns Champions-League-Reise begann in Paris
Lang‘ ist es her! Ihren ersten Auftritt in der kurz zuvor neugegründeten Champions League hatten die Bayern im September 1994 beim 0:2 beim kommenden Gegner Paris Saint-Germain. Seither standen sich beide Teams neun Mal in diesem Wettbewerb gegenüber – und nachdem die Franzosen den Vergleich zunächst lange dominierten, holten die Bayern nicht zuletzt mit dem Finalerfolg im letzten August in der Bilanz auf. Fünf PSG-Siegen stehen aktuell vier der Bayern gegenüber - schon am Mittwoch könnten die Münchner für Gleichstand sorgen.
Übrigens: Bereits vor der vergangenen Saison hatten es die Bayern schon einmal auf dem Weg zum Titel mit PSG zu tun. 2000/01 gab es in der ersten Gruppenphase am 3. Spieltag eine 0:1-Auswärtsniederlage gegen das Team aus der französischen Hauptstadt um Jay-Jay Okocha und Nicolas Anelka. Im Rückspiel im Olympiastadion fuhren die Bayern dann aber einen wichtigen 2:0-Sieg ein. Der heutige Vorstand Hasan Salihamidžić (3. Minute) und Paulo Sérgio (89.) trafen für die Elf von Trainer Ottmar Hitzfeld. Die Bayern (11 Punkte) wurden knapp vor PSG (10) Gruppensieger und sicherten sich am Ende den Henkelpott.
Ungewohnte Verfolgerrolle in der Ligue 1
Seit 2013 wurde PSG nur in einem Jahr (2017) nicht französischer Meister. Doch trotz des Trainerwechsels Anfang des Jahres von Thomas Tuchel hin zu Mauricio Pochettino kommt der langjährige Serienmeister der Ligue 1 in der heimischen Meisterschaft derzeit nicht so richtig in Tritt. Die Generalprobe vor dem Duell gegen die Bayern verlor Paris mit 0:1 im heimischen Stadion gegen OSC Lille. Es war nicht nur die schon dritte Heimniederlage in Folge für den Titelverteidiger, gleichzeitig musste PSG auch die Tabellenführung an LOSC abgeben.
Alle Infos zur Pariser Generalprobe gibt es hier:
Der neue PSG-Coach Pochettino machte übrigens in der Vorsaison bereits Bekanntschaft mit den Bayern. In der Gruppenphase stand der Argentinier noch bei Tottenham Hotspur an der Seitenlinie und unterlag damals dem FCB mit 2:7 im heimischen Stadion. Mann des Abends aus Bayern-Sicht war damals ohne Frage Serge Gnabry, der einen Viererpack schnürte.
Wie im Vorjahr: Über Leipzig gegen Bayern
Schon auf dem Weg in die Runde der letzten acht Teams hatte es Paris mit einem Vertreter aus der Bundesliga zu tun. In der Gruppenphase setzte sich PSG vor RB Leipzig und Manchester United als Erster durch und ließ dann im Achtelfinale mit dem klaren Erfolg über den FC Barcelona aufhorchen: Nach dem 4:1-Auswärtssieg bei den Katalanen reichte im Rückspiel ein 1:1 im eigenen Stadion. Bereits in der Vorsaison, als erstmals in der Vereinsgeschichte das Endspiel der Champions League erreicht wurde, hatte es der französische Hauptstadtclub mit deutschen Kontrahenten zu tun. Damals setzte sich Paris zunächst im Achtelfinale gegen Borussia Dortmund durch (1:2 auswärts, 2:0 in Paris), ehe im Halbfinale Leipzig ausgeschaltet wurde (3:0).
Drei Bayern treffen auf den Ex-Verein
‚Ausgerechnet Kingsley Coman!‘, wird sich so mancher Fußball-Fan im vergangenen August gedacht haben. Mit seinem Kopfballtor entschied der Flügelflitzer das Endspiel von Lissabon und feierte damit ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein den bislang größten Erfolg seiner Karriere. Coman kam 2004 mit acht Jahren in die Nachwuchsabteilung von Paris Saint-Germain. Im Februar 2013 feierte er unter Carlo Ancelotti sein Profi-Debüt in der Ligue 1. 2014 wechselte der Franzose zu Juventus Turin, ehe er sich ein Jahr später dem deutschen Rekordmeister anschloss. Auch Tanguy Nianzou stammt aus der Talentschmiede von PSG. Der Sommer-Neuzugang stand nach längerer Verletzungspause zuletzt wieder im Kader der Bayern und könnte nun sogar vielleicht gegen seinen Ex-Verein sein Debüt in der Königsklasse für den FCB geben. Das schnellste Wiedersehen mit den ehemaligen Kollegen erlebt aber Eric Maxim Choupo-Moting. Der Angreifer trug im letztjährigen Champions-League-Endspiel noch als Einwechselspieler das PSG-Trikot und wechselte dann im Herbst von der Seine an die Isar. Mit Paris hatte der Stürmer zuvor zwei Meisterschaften sowie einmal den Coupe de France gewonnen und in zwei Jahren neun Tore in 51 Pflichtspielen erzielt.
Eric Maxim Choupo-Moting ist bereits heiß auf das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Mannschaftskameraden:
Bernat muss wohl passen
Auf Seiten von Paris wird Juan Bernat das erneute Wiedersehen mit seinem Ex-Klub wohl verpassen. Der Außenverteidiger trug von 2014 bis 2018 das Trikot des FCB und wurde mit den Bayern vier Mal Meister sowie einmal DFB-Pokalsieger. Vor zweieinhalb Jahren wechselte der Spanier dann zu PSG, wo er sich als Stammspieler etablieren konnte. Nur wenige Wochen nach dem Champions-League-Finale, in dem er 80 Minuten auf dem Feld gestanden war, zog sich der 28-Jährige aber einen Kreuzbandriss zu und wird so die Viertelfinal-Duelle mit dem FCB verpassen.
Neymar und Mbappé führen die PSG-Offensive an
Insgesamt ist der Kader der Pariser gespickt mit Stars, allen voran natürlich Neymar und Kylian Mbappé, die mit jeweils sechs Treffern auch die erfolgreichsten Torschützen bei PSG in der laufenden Champions-League-Saison sind. Die beiden teuersten Spieler der Welt bilden den Kern der äußerst gefährlichen Offensive, zu der auch noch Ángel di Maria oder Weltmeister Julian Draxler und der von Everton geliehene Moise Keane gehören. Abgesichert wird das Prunkstück Offensive durch die Defensive um Keeper Keylor Navas, der mit Real Madrid drei Mal die Champions League gewinnen konnte. Vor ihm verteidigen unter anderem Weltmeister Presnel Kimpembe sowie der brasilianische Kapitän Marquinhos oder auch die aus der Bundesliga bekannten Thilo Kehrer und Abdou Diallo. In der Mittelfeldzentrale ist die Personalsituation bei PSG vor dem Viertelfinale dagegen etwas angespannter: Der Argentinier Leandro Paredes wird im Hinspiel wegen einer Gelbsperre fehlen, die beiden Italiener Marco Verratti und Alessandro Florenzi werden aufgrund positiver Corona-Tests passen müssen.
Die wichtigsten Statistiken zum Königsklassen-Kracher gegen PSG gibt es hier:
Themen dieses Artikels