Eine unvergessliche Kung-Fu-Einlage, ein legendärer Pfostenschuss oder Entscheidungen im Titel-Kampf - dieses Duell sorgt immer wieder für ganz besondere Geschichten! Am Samstag (18:30 Uhr) ist es wieder so weit. Der FC Bayern empfängt Borussia Dortmund zum Topspiel der Bundesliga. fcbayern.com blickt auf die spektakulärsten Bundesliga-Momente des Klassikers zurück.
04.11.2023: Kanes traumhafte Klassiker-Premiere
Besser hätte es nicht laufen können: In seinem ersten Klassiker überhaupt machte Knipser Harry Kane gleich den Unterschied. Der englische Nationalspieler schenkte den Dortmundern im Hinspiel im eigenen Stadion drei Buden ein und schoss seine Bayern damit fast im Alleingang zum 4:0-Sieg. Bevor der Stürmer seine Torshow eröffnete, hatte Dayot Upamecano die Münchner früh in der Partie in Führung gebracht. Der Innenverteidiger wuchtete einen Eckball von Leroy Sané per Kopf in die Maschen (4. Spielminute). Von da an lief Kane so richtig heiß. Dreimal vollstreckte der Angreifer eiskalt (9., 72., 90.+3). Die Bayern-Fans hoffen auf eine Fortsetzung der Kane-Festspiele gegen den BVB am Samstagabend.
23.04.2022: Meisterparty nach Sieg im direkten Duell
Der 31. Spieltag der Saison 2021/22 wartete mit einer ganz besonderen Konstellation auf. Die Bayern rangierten mit zehn Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten Borussia Dortmund auf Platz eins der Bundesliga und empfingen den BVB zum direkten Duell. Mit einem Heimsieg sollte der zehnte Meistertitel in Serie klargemacht werden. Und die Münchner lieferten! Nach einer starken ersten Hälfte führte der FCB durch Treffer von Serge Gnabry und Robert Lewandowski mit 2:0. Auch der Anschlusstreffer durch Emre Can brachte die Bayern nicht aus dem Konzept, Jamal Musiala markierte den 3:1-Endstand und die Meisterparty konnte starten!
06.04.2019: FCB-Gala zum Titelgewinn
Dieses Spiel war vielleicht der entscheidende Schritt auf dem Weg zur Titelverteidigung in der Saison 2018/19. Am 6. April 2019 empfing der FC Bayern die Borussia zum 28. Spieltag in der Allianz Arena und legte eine unglaublich starke Leistung hin. Die Münchner dominierten den damaligen Tabellenführer von Beginn an, führten zur Pause bereits mit 4:0 und feierten letztendlich einen hochverdienten 5:0-Kantersieg. Der FCB zog am BVB in der Tabelle vorbei, drehte das Torverhältnis zu seinen Gunsten und gab die Spitzenposition bis zum Ende nicht mehr ab.
23.11.2013: Götzes Rückkehr in Rot
Das erste Bundesliga-Duell zwischen den Bayern und Dortmund nach dem Aufeinandertreffen im Champions League-Finale 2013 war für einen Akteur ein ganz spezielles: Mario Götze war nur wenige Monate zuvor von der Borussia an die Isar gewechselt und trat nun erstmals wieder bei seinem Ex-Verein an. Nach einigen Anfeindungen der BVB-Fans hatte es der Angreifer vorgezogen, sich vor seiner Einwechslung im Kabinengang anstatt am Spielfeldrand warm zu laufen, was seiner Leistungsfähigkeit aber keinen Abbruch tat. Nur zehn Minuten stand der spätere Weltmeister auf dem Platz, da schoss ausgerechnet er den FCB mit 1:0 in Führung (66.). Arjen Robben (85.) und Thomas Müller (87.) erhöhten kurz vor Schluss noch zum 3:0-Erfolg des Rekordmeisters.
11.04.2012: Rückschlag im Meisterschaftskampf
Diese Niederlage tat weh: Mit einem Sieg beim direkten Konkurrenten Dortmund hätte der FC Bayern Platz 1 im dramatischen Titelrennen 2011/12 zurückerobern können - doch es kam anders: Beim Stande von 0:1 vergab Arjen Robben kurz vor Spielende einen Strafstoß und musste sich daraufhin zu allem Überfluss noch ein paar nette Worte von Gegenspieler Neven Subotić anhören. Anstatt den Meisterschaftskampf offen zu halten, musste Bayern den BVB in der Tabelle auf sechs Punkte davonziehen lassen und sich am Ende auch nur mit Platz 2 begnügen. Doch Robben wäre nicht die Legende, die er heute ist, wenn er nach diesem Tiefschlag nicht wieder aufgestanden wäre und sich bei Subotić und Co. auf seine Weise – Stichwort: Wembley – revanchiert hätte.
12.09.2009: Ribérys Jubelsprung auf van Gaal
Erst ein Kunstschuss, dann ein ganz besonderer Jubellauf: Beim 5:1 (1:1)-Erfolg der Bayern in Dortmund in der noch jungen Saison 2009/10 räumte Franck Ribéry auf seine eigene unnachahmliche Weise mit den Gerüchten auf, die Chemie zwischen ihm und dem neuen FCB-Coach Louis van Gaal stimme nicht. Nachdem der Franzose einen Freistoß zum 3:1 (65.) sehenswert in den Winkel geschlenzt hatte, startete er zu einem Jubellauf an die Seitenlinie und sprang dem niederländischen Fußballlehrer direkt in die Arme. „Franck hat gezeigt, dass er seinen Trainer liebt“, kommentierte van Gaal die Szene später. Zudem erzielte Thomas Müller in dieser Partie seinen ersten Bundesliga-Treffer für die Bayern, die Nummer 25 des FCB traf beim Kantersieg in Dortmund sogar gleich doppelt.
09.11.2002: BVB-Riese Koller hält den Kasten sauber
Am 12.Spieltag 2002/03 bezwang der spätere Meister FC Bayern den Titelverteidiger aus Dortmund im Spitzenspiel Erster gegen den Zweiten mit 2:1 (0:1). Trotz der BVB-Niederlage trug der Mann des Spiels jedoch schwarz-gelb – zumindest zeitweise. Sturmriese Jan Koller hatte die Gäste zunächst in der 7. Minute in Führung geschossen. Und als Keeper Jens Lehmann in der 67. Minute beim Stand von 2:1 für die Münchner des Feldes verwiesen wurde, musste sich der Tscheche das Torwarttrikot überstreifen, da die Borussia ihr Auswechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte. Koller hielt den Kasten sauber und machte seine Sache so gut, dass er vom „Kicker“ in die Elf des Tages berufen wurde – als Torwart.
07.04.2001: Kartenflut und Kahns Jubelfaust
Es war ein absoluter Fußball-Fight mit einem unvergesslichen Ende: Am 28. Spieltag 2000/01 reiste der Tabellenführer FC Bayern (49 Punkte) zum Zweiten Dortmund (48) und lieferte sich eine hart umkämpfte Partie. Schiedsrichter Hartmut Strampe zeigte zehn Gelbe, eine Gelb-Rote sowie zwei Rote Karten und sorgte so für das kartenreichste Spiel der Bundesliga-Geschichte. Nach Toren von Roque Santa Cruz (6. Minute) und Fredi Bobic (52.) stand es am Ende 1:1 – auch weil ein Freistoß von Tomáš Rosický in der Schlussphase direkt vom Innenpfosten in die Arme des eigentlich schon geschlagenen Oliver Kahn segelte. Die Münchner hielten den BVB so auf Distanz und sicherten sich am Ende der Saison den Titel.
03.04.1999: „Kung-Fu-Kahn“ leitet Aufholjagd ein
Wie emotional es in den Duellen zwischen Bayern und Dortmund her ging, bewies Oliver Kahn exemplarisch im April 1999. Beim 2:2-Unentschieden im Westfalenstadion sorgte der Titan vor der Halbzeit für Aufsehen, als er dem herannahenden Stephane Chapuisat mit ausgestrecktem Bein entgegensprang. Da es aber zu keiner Berührung kam und ohnehin zuvor auf Abseits entschieden worden war, sah Schiedsrichter Bernd Heynemann keinen Grund, Kahn zu verwarnen. Für die bis dahin mit 0:2 in Rückstand liegenden Bayern war es jedoch die Initialzündung zur Aufholjagd: Alexander Zickler (58.) und Carsten Jancker (63.) trafen nach dem Seitenwechsel zum Ausgleich, Kahn hielt zudem noch in der 77. Minute einen Strafstoß von Lars Ricken und damit den einen Punkt fest.
09.08.1986: Mills legendärer Pfostentreffer
Nach dem 2:2 zwischen den Bayern und Dortmund am 1. Spieltag 1986/87 blickte Udo Lattek nach Abpfiff auf der Pressekonferenz immer noch etwas ungläubig auf die spielentscheidende Szene zurück: „Ich überlege welche Prämie ich ihm geben soll – und ich weiß auch nicht, ob er es annehmen wird“, sagte der damalige FCB-Trainer über den Dortmunder Frank Mill, der sich in der Partie mit einem legendären Fehlschuss in die Bundesliga-Annalen eingetragen hatte. Nachdem der Angreifer Bayern-Schlussmann Jean-Marie Pfaff bereits ausgespielt hatte, traf er statt des leeren Tores aus kürzester Distanz nur den Pfosten – bis heute der vielleicht berühmteste Alutreffer in Deutschlands Eliteliga.
27.11.1971: Bayern feiert höchsten Bundesliga-Sieg
1971/72 schossen die Münchner den BVB mit 11:1 (4:0) aus dem Stadion – damals noch an der Grünwalder Straße. Die Tore für die Hausherren erzielten Gerd Müller (4), „Bulle“ Roth, Uli Hoeneß (je 2) sowie Franz Beckenbauer, Wilhelm Hoffmann und Paul Breitner. Den Ehrentreffer für den BVB markierte Dieter Weinkauff. Die Partie war ein klarer Fingerzeig, wohin der Weg der beiden Teams in jener Saison gehen würde: Bayern wurde am Ende Meister, während Dortmund zum einzigen Mal aus der höchsten deutschen Spielklasse abstieg.
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