Mit dem Südgipfel zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern kommt es am Samstagabend (18:30 Uhr) zu einem echten Klassiker der Fußball-Bundesliga. Neben 107 Bundesliga-Duellen (67 Siege für den FCB, 22 Remis, 18 Niederlagen) vereint die beiden Mannschaften auch eine Vielzahl von Spielern, die sowohl für die Bayern als auch die Schwaben aufliefen, unter anderem auch Sven Ulreich, Benjamin Pavard, Joshua Kimmich und Serge Gnabry aus dem aktuellen Kader der Münchner. fcbayern.com hat anlässlich des bevorstehenden Duells eine gemeinsame Elf der beiden Traditionsvereine bestehend aus ehemaligen Spielern zusammengestellt.
Sven Ulreich
Weit mehr als 30 Spieler trugen in der Vergangenheit bereits sowohl das Trikot des FC Bayern als auch des VfB Stuttgart. In Sven Ulreich stand bis dato aber nur ein Torhüter für beide Mannschaften im Kasten. Der gebürtige Schorndorfer wechselte 1998 in die Jugendabteilung des fünfmaligen deutschen Meisters und spielte sich über die U23 bis in die Profimannschaft der Schwaben. Nach rund 17 Jahren und 220 Pflichtspielen zog es „Ulle“ im Jahr 2015 schließlich in die bayrische Landeshauptstadt, wo er, abgesehen von einer einjährigen Zwischenstation beim HSV, seither unter Vertrag steht.
Bernd Förster
Auf der Position des Linksverteidigers kommt man nicht an Bernd Förster vorbei. Der 33-fache Nationalspieler aus dem baden-württembergischen Mosbach kam 1974 von Waldhof Mannheim zu den Bayern. Für diese kam er in etwas weniger als zwei Jahren zwar nur zu elf Einsätzen, feierte mit den Münchnern jedoch unter anderem zwei Triumphe im Europapokal der Landesmeister (1974/75, 1975/76). Nach weiteren zwei Spielzeiten beim 1. FC Saarbrücken (1976-1978) wechselte der Defensivspieler zum VfB Stuttgart, mit dem der Europameister von 1980 eine deutsche Meisterschaft feiern durfte (1983/84).
Holger Badstuber
Holger Badstuber wechselte im Alter von elf Jahren von seinem Heimatverein, dem TSV Rot an der Rot, in die Jugendabteilung des VfB Stuttgart. Für zwei Jahre spielte er bei den Schwaben, ehe es den flexiblen Verteidiger nach München verschlug. In der bayrischen Landeshauptstadt entwickelte sich Badstuber trotz zahlreicher Verletzungen zu einem der besten Innenverteidiger Europas und gewann mit den Münchnern unter anderem das Triple 2013. 2017 wechselte der einstige Nationalspieler nochmals zum VfB, bei dem er für vier weitere Jahre spielte.
Markus Babbel
Komplettiert wird die bayerisch-schwäbische Innenverteidigung durch Markus Babbel. Der gebürtige Münchner wechselte 1981 in die Jugend des deutschen Rekordmeisters und sollte für diesen, ausgenommen einer zweijährigen Leihe zum HSV (1992-94), bis 2000 auflaufen. Nach Zwischenstationen beim FC Liverpool sowie den Blackburn Rovers zog es den Europameister von 1996 im Herbst seiner Karriere nochmals nach Deutschland. Zwischen 2004 und 2007 lief der 51-fache Nationalspieler noch in 63 Pflichtspielen für die Schwaben auf und krönte seine Karriere mit seiner vierten und zugleich letzten deutschen Meisterschaft im Jahr 2007.
Philipp Lahm
In Philipp Lahm lief ein weiteres waschechtes Münchner Kindl im Leiberl der Roten als auch des VfB Stuttgart auf. Nachdem er bereits mit 18 Jahren eine feste Größe im Kader der Bayern-Amateure war, schickte ihn sein damaliger Trainer Hermann Gerland zu Felix Magath nach Stuttgart. Beim VfB sollte Lahm jedoch nicht die rechte, sondern vielmehr die linke Außenverteidigerposition bekleiden. Entsprechend trainierte der damalige U21-Nationalspieler vor dem Wechsel im Jahr 2003 über Wochen hinweg seinen schwachen linken Fuß, sodass die Umschulung vom rechten zum linken Außenverteidiger gelang. Mit den jungen Wilden des VfB erlebte er im Anschluss zwei prägende und zugleich lehrreiche Jahre. Zur Saison 2005/06 kehrte der spätere Weltmeister-Kapitän dann bis zu seinem Karriereende nach München zurück.
Dieter Brenninger
Eine feste Größe im Mittelfeld der bayrisch-schwäbischen Auswahl stellt Dieter „Mucki“ Brenninger dar. Der am 16. Februar 1944 in Altenerding geborene Bayer wechselte 1962 zu den Münchnern. Als Leistungsträger, Flankengott und kongenialer Partner von Gerd Müller hatte Brenninger, der von seinem ehemaligen Trainer Zlatko „Tschik“ Čajkovski den Spitznamen „Mucki“ erhielt, erheblichen Anteil am Bundesliga-Aufstieg der Bayern im Jahr 1965. Nach neun überaus erfolgreichen Spielzeiten mit einem Meistertitel, vier DFB-Pokal-Erfolgen sowie dem Triumph im Europapokal der Pokalsieger zog es Brenninger über die Zwischenstation Bern für vier Jahre nach Stuttgart (1972-1976).
Ludwig Kögl
Ein Akteur, der in jener Elf nicht fehlen darf, ist Ludwig „Wiggerl“ Kögl. Mit dem FCB und dem VfB geann er in elfeinhalb Jahren insgesamt sechs deutsche Meisterschaften (fünf mit den Bayern, eine mit dem VfB). Dabei hätte es auch ganz anders kommen können, lief „Wiggerl“ zu Beginn seiner Karriere doch zunächst beim Münchner Lokalrivalen in Blau und Weiß auf. Aufgrund des verpassten Bundesligaaufstiegs 1984 zog es ihn jedoch nach nur einer Saison an die Säbener Straße, wo Kögl schnell zum Publikumsliebling heranwuchs. Nach sechs überaus erfolgreichen Spielzeiten zog es den vornehmlich im linken Mittelfeld eingesetzten Bayern dann nach Stuttgart, wo er bis Anfang 1996 die Außenbahn beackerte.
Thomas Strunz
„Was erlauben Strunz?“ Bis heute hat jener Satz aus der Wutrede von Giovanni Trapattoni Kultstatus. Auch der ehemalige Mittelfeldakteur findet eine Rolle im Mittelfeld der bayrisch-schwäbischen Auswahl. Der gebürtige Duisburger spielte in seiner Karriere gleich zweimal für die Münchner. Zunächst von 1989 bis 1992, ehe es den Europameister von 1990 für drei Jahre nach Stuttgart verschlug. 1995 kehrte Strunz dann bis zu seinem Karriereende im Jahr 2001 zum Rekordmeister zurück.
Dieter Hoeneß
Eröffnet wird das Offensivtrio der bayrisch-schwäbischen Elf von Dieter Hoeneß. Nachdem der bullige Mittelstürmer den VfB Stuttgart in seinen vier Jahren im Ländle unter anderem aus der zweiten Bundesliga Süd ins deutsche Oberhaus schoss (Saison 1976/77), verpflichtete ihn sein ein Jahr älterer Bruder Uli 1979 für den deutschen Rekordmeister. Wenngleich dies einer der ersten Transfer des damals noch jungen Managers Hoeneß war, bewies der Welt- und Europameister schon zur damaligen Zeit ein goldenes Händchen, schoss sein Bruder Dieter die Roten mit 16 Saisontoren doch direkt zur deutschen Meisterschaft. In seinen acht Jahren beim FCB gewann Dieter Hoeneß insgesamt fünf Meistertitel und drei Mal den DFB-Pokal.
Jürgen Klinsmann
Für den VfB und den FC Bayern auf Torejagd ging auch Jürgen Klinsmann. Der gebürtige Schwabe spielte von 1984 bis 1989 bei den Stuttgartern, eher er über die Stationen Inter Mailand, AS Monaco und Tottenham Hotspur in München landete. Dort sollte der Welt- und Europameister nicht nur durch seinen legendären Tonnentritt in die Memoiren der Vereinsgeschichte eingehen, sondern auch als Torgarant brillieren. Neben einer deutschen Meisterschaft feierte der Mittelstürmer mit den Bayern auch seinen zweiten UEFA-Cup-Sieg: Auf dem Weg dorthin erzielte Klinsmann unfassbare 15 Treffer in 12 Spielen, was ihn zugleich zum Rekordtorschützen des Wettbewerbs machte! (Anm. d. Red.: UEFA Europa League nicht miteinbezogen.)
Giovane Élber
In der Offensivreihe findet selbstverständlich auch Bayern-Botschafter Giovane Élber einen Platz. Bevor der Samba-Stürmer für den deutschen Rekordmeister auflief, spielte der Brasilianer für drei Spielzeiten im Trikot des VfB. Zusammen mit Fredi Bobic und Krassimir Balakov formierte Élber das ligaweit gefürchtete magische Dreieck, das den VfB 1997 zum DFB-Pokal schoss. Nach jener Erfolgsstory zog es den Angreifer zum FC Bayern. Dort durchlebte der Publikumsliebling sechs außergewöhnliche Jahre, die neben vier Meisterschaften und drei Pokalsiegen 2001 mit dem Gewinn der Champions League gekrönt wurden.
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