Das Jahr 2020 war ein ereignisreiches für den FC Bayern. Nach dem Gewinn des Triples in der durch die Corona-Pandemie unterbrochenen Saison 2019/20 startete die Mannschaft von Trainer Hansi Flick nicht weniger ambitioniert in die neue Spielzeit und setzte auch da ihre Jagd nach Titeln unvermindert fort. Flick, Manuel Neuer und Robert Lewandowski räumten zudem noch höchste individuelle Trophäen ab. Im zweiten Teil des Jahresrückblicks nimmt fcbayern.com die bisherige Hinrunde der aktuellen Spielzeit unter die Lupe.
Furioser Auftakt in die neue Saison
Keine vier Wochen nach dem Triumph von Lissabon startete der FC Bayern Mitte September furios in die neue Saison. Zum Auftakt wurde der FC Schalke 04 mit 8:0 aus der Allianz Arena geschossen. Serge Gnabry traf drei Mal, Neuzugang Leroy Sane feierte mit einem Tor und zwei Vorlagen einen tollen Einstand und Youngster Jamal Musiala machte sich mit seinem Treffer zum 8:0 zum jüngsten Bundesliga-Torschützen in der Geschichte des FC Bayern. „Es ist schon erstaunlich, wie die Mannschaft sofort an die Leistungen der vergangenen Saison angeknüpft hat. Dass die Mannschaft schon zu einer solchen Leistung fähig ist, ist aller Ehren wert“, lobte Vorstandsmitglied Oliver Kahn.
Martínez ist Bayerns Mr. Supercup
Nur sechs Tage nach dem Kantersieg folgte der nächste Titelgewinn. Im Finale um den UEFA Supercup traf der FC Bayern in Budapest auf Europa-League-Sieger FC Sevilla. Nach 90 spannenden Minuten ging es beim Stand von 1:1 in die Verlängerung. Und in dieser schlug erneut die Stunde von Javi Martínez. Wie schon im Finale 2013 gegen den FC Chelsea, als er in letzter Sekunde zum 2:2-Ausgleich traf, avancierte der Spanier zum Matchwinner und erzielte nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung in der 104. Minute den 2:1-Siegtreffer. Spätestens jetzt war Martínez Bayerns Mr. Supercup.
Niederlage in der Bundesliga, Sieg im nächsten Supercup
Auf den Titelgewinn folgte die Ernüchterung. Drei Tage nach dem Sieg gegen Sevilla musste sich die Mannschaft von Trainer Hansi Flick in Hoffenheim mit 1:4 geschlagen geben. Bemerkenswert dabei: Es war die erste Niederlage im Kalenderjahr 2020 - und sollte auch die einzige bleiben. Denn bereits drei Tage später kehrten die Bayern in die Erfolgsspur zurück. In einem packenden Finale um den deutschen Supercup setzte sich der FCB mit 3:2 gegen Borussia Dortmund durch und sicherte sich den fünften Titel innerhalb weniger Monate.
Lewandowski trifft und trifft und trifft
Weiter, immer weiter lautete die Devise im eng getakteten Spielplan der laufenden Saison. In der Bundesliga wurden mit Hertha BSC (4:3), Aufsteiger Arminia Bielefeld (4:1) und Eintracht Frankfurt (5:0) die nächsten Hürden genommen. Allein neun der 13 Bayern-Tore aus diesen drei Spielen gingen auf das Konto von Robert Lewandowski. Der frischgekürte Fußballes des Jahres in Europa setzte seine Rekordjagd weiter fort. Dazwischen zogen die Bayern durch einen 3:0-Erfolg gegen den Fünftligisten 1. FC Düren in die 2. Hauptrunde des DFB-Pokals ein.
Finaltorschütze Coman trifft zum Auftakt
Ende Oktober startete dann auch die Champions League in die neue Saison. Fast auf den Tag genau zwei Monate nach dem Titelgewinn in Lissabon setzten die Bayern ihren beeindruckenden Lauf in der Königsklasse fort und ließen dem spanischen Top-Club Atlético Madrid beim klaren 4:0-Heimsieg keine Chance. Finaltorschütze Kingsley Coman traf zum Auftakt gleich zwei Mal. Mit zwölf Siegen hintereinander stellte der FCB eine neue Bestmarke in der Champions League auf. „Es war eine schwierige Aufgabe, die wir souverän gemeistert haben. Es waren vier wunderbare Tore, eins schöner als das andere“, sagte ein zufriedener Trainer Hansi Flick, der Anfang des Monats zu Europas Trainer des Jahres gekürt wurde.
Vorzeitiger Gruppensieg in der Champions League
Auch in den folgenden Partien zogen die Bayern unaufhaltsam ihre Kreise. In der Bundesliga hatten sowohl der 1. FC Köln (2:1) als auch Vizemeister Borussia Dortmund (3:2) das Nachsehen, in der Champions League mussten sich Lokomotive Moskau (2:1) und der österreichische Seriemmeister Salzburg (6:2) den Münchnern geschlagen geben. Durch einen weiteren Sieg im Rückspiel gegen Salzburg (3:1) machte der FC Bayern bereits am vierten Spieltag den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale und den Gruppensieg perfekt.
Punkteteilung im Topspiel gegen Leipzig
Am 8. Spieltag der Bundesliga kam der FC Bayern gegen Bremen nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Im Südschlager beim VfB Stuttgart ließ die Flick-Elf einen schwer erkämpften 3:1-Sieg folgen, ehe mit RB Leipzig der Tabellenzweite zum Spitzenspiel in München zu Gast war. In einer hochklassigen Partie trennten sich beide Mannschaften mit einem 3:3-Remis, durch das die Bayern ihren Verfolger auf Distanz hielten. „Für den neutralen Zuschauer war es ein fantastisches Spiel“, meinte Kapitän Manuel Neuer, „am Ende können wir gut mit dem Punkt leben“.
Bestes Team in der CL-Gruppenphase
Trotz des vorzeitigen Gruppensiegs in der Champions League ließ der FC Bayern auch in den verbleibenden beiden Spielen die Zügel nicht schleifen, auch wenn Trainer Flick die Gelegenheit nutzte, um einige seiner hoch belasteten Akteure zu schonen. Im Gastspiel bei Atlético Madrid ergatterte der Titelverteidiger dank eines späten Elfmetertores zum 1:1 einen Punktgewinn. Durch einen 2:0-Sieg im letzten Spiel gegen Lokomotive Moskau blieb der FCB in der Königsklasse auch im 17. Spiel nacheinander ungeschlagen und schloss die Gruppenphase mit 16 Punkten und einer Tordifferenz von +13 als bestes aller 32 teilnehmenden Teams ab.
Mit letzten Kräften in den Endspurt
Zum Abschluss des aus Münchner Sicht historischen und nicht zu übertreffenden Fußballjahres 2020 wartete noch eine englische Woche auf die Titelsammler. Nach einem 1:1-Remis beim 1. FC Union Berlin mobilisierten die Bayern noch einmal die letzten Kräfte und gewannen die beiden Topspiele gegen die bis dahin unbesiegten VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen jeweils mit 2:1. Mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung auf Leverkusen geht es nun in den kurzen Weihnachtsurlaub, ehe es am 3. Januar bereits mit der Partie beim 1. FSV Mainz 05 weitergeht.
Lewandowski, Neuer und der FC Bayern die Nummer eins
Alle vier Tore gegen Wolfsburg und Leverkusen erzielte übrigens Torjäger Robert Lewandowski, der zwischen den beiden Spielen als erster Bundesligaspieler überhaupt zum FIFA-Weltfußballer gekürt wurde. Manuel Neuer erhielt die Trophäe als FIFA-Welttorhüter, Trainer Hansi Flick landete bei der Wahl zum Welttrainer des Jahres knapp auf Platz zwei. Zudem wurden Lewandowski, Alphonso Davies und Joshua Kimmich in die FIFPro World XI gewählt. Last, but not least, wurde der FC Bayern von den deutschen Sportjournalisten für seine außergewöhnlichen Erfolge als Mannschaft des Jahres gekürt.
2020 ein Jahr der Superlative
„Dies ist der Lohn für ein herausragendes Jahr, in dem der FC Bayern gewonnen hat, was es im Fußball zu gewinnen gibt. Dazu möchte ich dem Trainerteam mit Hansi Flick an der Spitze, sowie der gesamten Mannschaft im Namen des FC Bayern sehr herzlich gratulieren“, sparte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zuzm Jahresabschluss nicht mit Lob. „Das Jahr 2020 war für uns alle beim FC Bayern aus sportlicher Perspektive großartig“, schloss sich auch Sportvorstand Hasan Salihamidžić an.
42 Siege in 48 Pflichtspielen, dazu fünf Remis und nur eine Niederlage bei 149:46 Toren lautet die Bilanz des FC Bayern im Kalenderjahr 2020 - ein Jahr der Superlative mit fünf Titelgewinnen sowie zahlreichen individuellen Auszeichnungen für Trainer und Spieler des Rekordmeisters. Und ein Ende ist nicht in Sicht: „Wir nehmen diese Auszeichnung als Ansporn, um im Jahr 2021 alles zu versuchen, möglichst viele dieser Titel zu verteidigen“, kündigte Niklas Süle an. Na dann, pack' mas!
Im ersten Teil des Jahresrückblicks nimmt fcbayern.com die Rückrunde der Saison 2019/20 unter die Lupe.
Themen dieses Artikels