Saisonabbruch, neuer Cheftrainer, bittere Rückschläge und ein Happy End: Für die U19 des FC Bayern ging am 12. Dezember ein furioses Jahr 2021 zu Ende. fcbayern.com blickt auf die Ereignisse der letzten 365 Tage zurück.
Das Abenteuer A-Junioren-Bundesliga fand für viele U19-Spieler in 2020 ein frühes Ende. So wurde die Spielzeit 2020/21 aufgrund der Corona-Pandemie bereits nach vier Partien Ende Oktober 2020 abgebrochen. Die Youngsters des Rekordmeisters hatten zu diesem Zeitpunkt sieben Punkte aus vier Spielen auf dem Konto und belegten den vierten Tabellenplatz. Das erste Liga-Spiel sollten sie erst wieder zum Start der neuen Saison am 14. August bestreiten - also fast zehn Monate später.
Vorbereitung mit neuen Gesichtern
Ende Juni 2021 startete die U19 des FCB in die Vorbereitung auf die neue Saison. Mit an Bord: Neu-Trainer Danny Galm, der von der TSG Hoffenheim kam und erstmals eine Trainingseinheit des FC Bayern leitete. Nach mehreren intensiven Stunden am Campus und ersten Testspielen reisten die Münchner am 1. August zum Trainingslager nach Oberstaufen, wo der Grundstein für eine erfolgreiche Saison gelegt werden sollte. Rückblickend keine leichte Aufgabe für den Nachwuchs: „Das Personalkarussell hat sich zu dieser Zeit sehr stark gedreht. Viele Spieler waren bei den Amateuren oder Profis im Training oder im Spielbetrieb. Das hat die Vorbereitung sehr herausfordernd gestaltet“, erklärt Galm rückblickend.
Bundesliga-Hinrunde mit Höhen und Tiefen
Durch die Kaderveränderungen in der Vorbereitung hatte das Team vom Campus Schwierigkeiten, zum Saisonstart eine konstante Form zu finden. Dabei sah es mit einem 4:1-Auftaktsieg gegen Freiburg erst gar nicht danach aus. Doch die Münchner ließen in engen Spielen Punkte liegen und versäumten es, eine Serie hinzulegen. Siege und Niederlagen wechselten sich fast wöchentlich ab. Dennoch merkte man: Wenn der FCB in Schwung kommt, dann aber so richtig. Gleich drei Mal erzielte die Galm-Elf sieben Tore in einem Spiel. So auch beim letzten Ligaspiel des Jahres, als die Roten den 1. FSV Mainz 05, den damaligen Tabellendritten, mit 7:2 besiegten. Aktuell bilden die Münchner die zweitstärkste Offensive der Liga.
Seit Ende September zeigt die Kurve nach oben
Mit den letzten drei Punkten des Jahres rückten die Junioren auf den siebten Tabellenplatz vor und haben nach elf Spieltagen sechs Siege, ein Unentschieden und vier Niederlagen vorzuweisen. „Aufgrund der hohen Anzahl an Spielen im September hatten wir kaum Zeit zu trainieren. Das hat uns beim Ligastart nicht geholfen. Über den Zeitraum von Ende September bis Oktober hatten wir die Möglichkeit, häufiger mit einer konstanten Gruppe zusammenzuarbeiten“, erklärt Galm. Seit Mitte Oktober sehe man nun auch eine richtige Entwicklung in der Art und Weise, wie man spielt und auftritt. Das macht Lust auf mehr!
Schwere Gegner in der YL
Am 14. September startete die U19 mit einer Auswärtsreise in die neue Youth League-Saison. Auf die Nachwuchsspieler wartete eine Hammer-Gruppe - bestehend aus dem FC Barcelona, Dynamo Kiew und Benfica Lissabon. Die Münchner mussten sich zum Auftakt knapp mit 0:2 in Barcelona geschlagen geben. Danach folgten Niederlagen gegen Kiew (0:4) und zwei Mal gegen Lissabon (0:4, 0:2). Bei der letzten YL-Auswärtsreise des Jahres war die Bayern-Elf dem ersten europäischen Erfolg sehr nahe. Gegen den Gruppenfavoriten aus Kiew kämpfte sich der FCB bei dichtem Schneetreiben beachtlich zurück ins Spiel und kam kurz vor Schluss zum 1:2-Anschlusstreffer, zu mehr sollte es aber nicht reichen. Beim letzten Gruppenspiel des Jahres setzten die Bayern am heimischen Campus ihre Entwicklung fort und drehten eine spektakuläre Partie nach einem Doppelschlag Barcelonas noch in einen 3:2-Sieg. Es war ein versöhnlicher Abschied, eines schwierigen internationalen Programms.
Erfahrungen auf Top-Niveau
„Die Strategie des Vereins war es, die Regionalligamannschaft von Beginn an sehr jung zu gestalten und aus den unteren Reihen zu stärken. Die Folge war, dass wir mit einer sehr jungen Truppe in der Youth League agiert haben. Wir haben oft gegen Gegner gespielt, die teilweise zwei Jahre älter waren. Dennoch hat mir zu Beginn auch das Auftreten in manchen Situationen nicht gefallen. Die Jungs werden aber daraus lernen und haben in jungen Jahren nun schon einiges an Erfahrung auf diesem Top-Niveau gesammelt“, so Trainer Galm.
Historischer DFB-Pokal-Moment
Im Pokal-Wettbewerb der Junioren hat sich bei der U19 des FC Bayern eine echte Erfolgsstory entwickelt. Nach einem souveränen 5:1-Auswärtssieg in Koblenz, folgte im November das 4:3-Spektakel in Hoffenheim. Im letzten Spiel des Jahres hatten es die Gastgeber dann selber in der Hand, Geschichte zu schreiben. Gegen die bis dato in 2021 ungeschlagene Hertha aus Berlin legten die Junioren eine beeindruckende zweite Halbzeit hin und siegten abermals mit 4:3. Somit ist die Galm-Elf die erste FCB-U19 im Halbfinale eines DFB-Pokals der Junioren.
„Jedes Spiel ist ein Finale“
„Der Wettbewerb bereitet uns in dieser Spielzeit sehr viel Freude“, resümiert Galm. Man habe Koblenz in einer schwierigen Phase souverän besiegt und mit Hoffenheim und Berlin zwei der besten U19-Mannschaften Deutschlands geschlagen. „Für uns ist es ein sehr attraktiver Wettbewerb, da es der kürzeste Weg zu einem Titel ist. Jedes Spiel zählt. Jedes Spiel ist ein Finale.“ Die Auslosung am 20. Januar wird nun zeigen, wem sich die U19 im vierten Finale der Pokal-Saison stellen muss.
So lief das Jahr der U17:
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